Zwei Polizisten in einer Fußgängerzone
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Chronik

Polizei rüstet sich für Silvesterfeiern

Zum Jahreswechsel sind auch in der Steiermark wieder etliche Großveranstaltungen geplant. Die steirische Polizei bereitet sich entsprechend darauf vor – auch in Hinblick auf möglichen terroristisch motivierten Extremismus.

Seit Mitte Oktober gilt in ganz Österreich die Terrorwarnstufe 4. Aus Sicherheitsgründen wurde daher eine erhöhte Überwachung im öffentlichen Raum angeordnet. In Wien wurden zuletzt sogar drei Terrorverdächtige festgenommen, die einen Anschlag auf den Stephansdom geplant haben sollen – mehr dazu in Terrorverdacht: Drei Männer in U-Haft (wien.ORF.at).

Keine Anhaltspunkte für Anschlagspläne

Die steirische Polizei rüstet sich entsprechend auch für die bevorstehenden Großveranstaltungen rund um Silvester, etwa auf den Hauptplätzen in Graz oder in Leoben, denn man nimmt die Lage ernst, sagt Polizeisprecher Markus Lamb. Panik will man aber keine schüren: „Wir wissen, es gibt diese allgemein erhöhte Terrorwarnstufe. Es gibt allerdings, und das muss man klar betonen, keine konkreten Anschlagspläne, was die Steiermark betrifft oder die Veranstaltung in Graz betrifft.“

Polizei auf dem Hauptplatz
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Vor allem rund um geplante Großveranstaltungen erhöht die Polizei ihre Präsenz.

Sehr wohl sei man sensibilisiert, „das heißt, es wird der Verfassungsschutz weiterhin ein Auge darauf werfen, ob es hier Bewegungen beziehungsweise etwaige neue Informationen gibt. Aber derzeit gibt es keine konkreten Anhaltspunkte für Anschlagspläne, trotzdem erhöhte Schutzmaßnahmen seitens der Polizei“.

Lage wird laufend neu beurteilt

Der damit verbundene erhöhte Personalbedarf wurde in den Dienstplänen zwischen und zu den Feiertagen bereits berücksichtigt, so die Polizei. Die Lage werde laufend neu beurteilt, und man könne auch kurzfristig reagieren: „Das betrifft auf der einen Seite uniformierte Kräfte wie beispielsweise die Einsatzeinheit oder die schnellen Interventionsgruppen, die hier dementsprechend uniformierte Präsenz zeigen werden. Auf der anderen Seite gibt es aber natürlich auch Aufklärungskräfte, Kommunikationsteams, die eben rund um diese Veranstaltungen im Einsatz stehen, um eben einen bestmöglichen Schutz für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewährleisten zu können“, sagt der Polizeisprecher. Weitere Kräfte können im Bedarfsfall auch aus anderen Bundesländern hinzugezogen werden.

Wasserfontänen am Grazer Hauptplatz
Ivents Kulturagentur/ Erwin Scheriau
Größere Feiern sind unter anderem in Graz und Leoben geplant.

Millionenschaden durch Pyrotechnikunfälle

Unbestritten deutlich erhöht ist rund um Silvester die Gefahr von Unfällen mit pyrotechnischen Gegenständen, wie Zahlen der Wiener Städtischen Versicherung am Mittwoch zeigen: So zähle Silvester „jedes Jahr aufs Neue zu der mit Abstand schadensträchtigsten Nacht des Jahres“, sagt Vorstandsdirektorin Doris Wendler. Die typischen Folgen einer Silvesternacht seien Handverletzungen, Verbrennungen, Splitter im Auge und Knalltraumata sowie Schäden an Autos und Gebäuden.

Allein im vergangenen Jahr verursachte die Silvesterknallerei Schäden in der Höhe von durchschnittlich 4,7 Millionen Euro und das, obwohl es grundsätzlich ein bundesweites Pyrotechnik-Verbot in Ortsgebieten gibt. Wien liegt hier mit knapp zwei Millionen Euro an der Spitze, gefolgt von Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark. Insgesamt würde die Zahl der Schadensfälle in den meisten Bundesländern aber zurückgehen, am stärkten im Burgenland mit einem Rückgang von 60 Prozent.