Wirtschaft

Zerlegebetrieb für Geflügel in Konkurs geschlittert

Das Familienunternehmen Geflügelhof Reicher in Kapfenstein im Bezirk Südoststeiermark ist in den Konkurs geschlittert. Von der Insolvenz sind 58 Dienstnehmer und 88 Gläubiger betroffen, die Überschuldung liegt laut Kreditschützern bei 2,7 Mio. Euro.

Das 1989 gegründete Unternehmen bezieht laut den Kreditschützern das Fleisch von zwei unterschiedlichen Schlachthöfen und liefert die Ware an diverse Handelsketten, Fleischerei- und Gastronomiebetriebe sowie Grill- und Marktstände.

Mehrere Insolvenzgründe

Die Insolvenz wird auf mehrere Ursachen zurückgeführt: Sowohl die CoV-Pandemie als auch der darauffolgende Ukraine-Krieg dürften sich zunehmend negativ auf das Unternehmen ausgewirkt haben. Es folgten Preissteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Logistik, diese seien aufgrund zeitverzögerter Preisanpassungen der Handelsketten nur teilweise ausgeglichen worden.

Zudem sei es in den letzten Jahren zu einer gesteigerten Nachfrage nach Filetware gekommen und Keulen und Flügel nahezu unverkaufbar geworden. Durch den Wegfall des Exports dieser als Tiefkühlware in Länder wie etwa Rumänien, Bosnien und Tschechien wurde nur mehr ein eingeschränkter Abnehmerkreis gefunden.

Hauptinsolvenzursache dürfte der Wegfall einer Großhandelskette sein, die die Geschäftsbeziehung aufgrund starker Preiskonkurrenz nicht mehr verlängert hat. Zuletzt hoffte man den Umsatzausfall durch die Belieferung einer anderen Handelskette ausgleichen zu können, doch auch hier sei es zu einer Absage gekommen.

Fortführung unwahrscheinlich

Die Passiva betragen rund 5,13 Mio. Euro, dem stehen Aktiva von rund 2,43 Mio. Euro gegenüber. Laut der Kreditschützer AKV und KSV dürfte durch den Wegfall der Handelskette mit großer Wahrscheinlichkeit eine positive Fortführung des Unternehmens nicht möglich sein.