Caritas-Kältetelefon
Caritas/Tim Ertl
Caritas/Tim Ertl
SOZIALES

Kältetelefon: Nachfrage in Graz gestiegen

Diese Woche werden in der Steiermark eisige Temperaturen erwartet. Beim Kältetelefon der Caritas verzeichnete man bereits in den vergangenen Wochen einen deutlichen Anstieg. Die Caritas appelliert, das Kältetelefon anzurufen, wenn obdachlose Menschen oder Schlafplätze im Freien beobachtet werden.

Vor allem in den ersten beiden Dezemberwochen gingen besonders viele Anrufe beim Caritas-Kältetelefon ein: 146 Mal wurde es insgesamt im Dezember kontaktiert, 13 Personen konnten an Notschlafstellen vermittelt werden; insgesamt wurden bereits 135 Versorgungspakete mit warmen Getränken und Speisen sowie 45 Materialpakete ausgegeben.

Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr

Das sei ein Anstieg, sagt der Leiter des Kältetelefons, Jakob Url: „Wir merken einfach, dass mehr gebraucht wird, wir haben allein bei den Verpflegungs- und Versorgungspaketen – Schlafsack, Isomatte, Decke, ein bisschen Gewand – eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr.“

Das Kältetelefon der Caritas ist täglich von 18.00 bis 24.00 Uhr unter 0676/88015-8111 erreichbar.

Mit Blick auf die Wetterprognose – in der Nacht auf Donnerstag sollen auch in Graz die Temperaturen auf minus zehn Grad sinken – erwartet Url eine fordernde Woche: „Für uns bedeutet das, dass wir jeden Tag unterwegs sind und vor allem die Personen, wo wir wissen, dass sie draußen sind, täglich besuchen und versuchen, sie zu überreden mitzukommen in eine Einrichtung und ansonsten bestmöglich ausstatten, damit sie gut durch die Nacht kommen.“

Nächtigungsgäste in Leoben

Die Nachfrage nach einem warmen Bett ist auch in Leoben heuer größer als im Vorjahr: Etwa sieben Gäste sind pro Nacht in der Notschlafstelle der Caritas mehr als im Vorjahr – doch es gebe noch Kapazitäten, so die Leiterin Janina Riegler.

Sie rechnet aber auch in den kommenden Frostnächten mit keinem größeren Ansturm: „Wir haben nicht so diese ‚typischen Obdachlosen‘, sondern bei uns sind es eher Nächtigungsgäste, die zuerst versuchen, in der Familie unterzukommen, und erst, wenn es dort nicht mehr geht, kommen sie zu uns. Ich glaube daher, dass wir bei dieser Zahl bleiben werden.“

Neue Anlaufstelle kommt bald

Die Caritas appelliert, in den kommenden Tagen besonders wachsam zu sein und das Kältetelefon oder eine Notschlafstelle zu informieren, wenn jemand friert und Hilfe benötigt.

Auch hat die Caritas eine neue Anlaufstelle für Menschen in Not im Umfeld des Grazer Hauptbahnhofes in Vorbereitung, die kommende Woche vorgestellt werden soll.