Feuerwehrautos vor Haus in Leoben
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Chronik

CO-Unfall: Beschädigter Kamin mögliche Ursache

Drei Personen sind am Donnerstag bei einem Kohlenmonoxidunfall in einem Wohnhaus in Leoben-Donawitz verletzt worden. Die genaue Ursache der CO-Vergiftung ist noch unklar. Die Familie dürfte die Wohnung beheizt haben, obwohl es aufgrund von Umbaumaßnahmen untersagt war.

Angehörige verständigten am Vormittag die Polizei, da sie sich Sorgen um die Familie machten. Die Eltern – ein 53-Jähriger und seine 45-jährige Frau – sowie ihre sechs Kinder kommen aus Syrien und wohnen als einzige Familie in dem Haus.

Lebensgefährliche CO-Messwerte in Wohnung

Bereits am Mittwoch soll die Familie wegen Übelkeit, Kopfschmerzen und Erbrechen im Spital behandelt worden sein. Vier Kinder befinden sich noch stationär im Krankenhaus, der Rest der Familie sollte in der Wohnung sein. Da niemand die Tür öffnete, wurde die Feuerwehr zu Hilfe gerufen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren Leoben-Stadt und Leoben-Göss mussten erst die versperrte Tür zur Wohnung aufbrechen. Sofort danach schlug der CO-Melder eines Feuerwehrmannes aus – es herrschte offenbar eine sehr hohe Kohlenmonoxidkonzentration. Die Polizei spricht von lebensgefährlichen Messwerten.

„Wir haben dann umgehend mit der Türöffnung begonnen, und beim Betreten der Räumlichkeiten hat der CO-Warner eine Konzentration gemeldet, wir sind dann wieder schnellstens aus der Wohnung gegangen“, schildert Einsatzleiter Fabian Mitterhuber von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Leoben.

Drei Personen bewusstlos

Die Gasversorgung wurde unterbrochen und eine Druckbelüftung aufgebaut und aktiviert, so der Sprecher des Bereichsfeuerwehrverbandes Leoben. Erst nach Freigabe durch die Feuerwehr konnten die Rettungskräfte wieder in die Wohnung. Im Wohnzimmer lagen die Eltern bewusstlos am Boden; in einem weiteren Zimmer wurde eine 18-Jährige ebenfalls bewusstlos aufgefunden. Alle drei wurden mit Verdacht auf eine Kohlenmonoxidvergiftung ins Spital gebracht.

Gasheizung trotz Untersagung in Betrieb genommen

Nach dreieinhalb Stunden war der Einsatz beendet. Von den Feuerwehrleuten wurden noch ein Rauchfangkehrer sowie Fachleute der Gaswerke Leoben hinzugezogen. Wie die Erhebungen der Polizei ergaben, handelt es sich um ein Gebäude, das derzeit kernsaniert wird. Im Zuge der Umbaumaßnahmen dürfte der Kamin der Gasheizung beschädigt worden sein. Der Hauseigentümer untersagte der Familie deshalb, die Gasheizung in Betrieb zu nehmen. Die Eltern dürften die Wohnung laut Polizei aber trotzdem mit einer Gasheizung oder einer Propangasflasche beheizt haben. Die genaue Ursache des CO-Unfalles wird noch ermittelt.