Die Sprunggelenk-Operation auf diese Weise und in dieser Dimension wurde am Montag in Österreich erstmalig durchgeführt. Sie ermöglicht schon vor der Operation maßgeschneiderte Schablonen und Implantate für den Patienten zu fertigen. Orthopäde Christof Pabinger führte die Operation durch und sieht in der neuen OP-Methode eine große Besonderheit.
Schmerz im Gelenk wird visualisiert
„Es gibt gelenkserhaltend eine Möglichkeit die Schmerzen zu beseitigen. Es wird ein kleiner Keil aus dem Knochen entfernt, es wird nicht versteift und es wird keine Prothese eingebaut.“ Die knapp einstündige OP an dem seit langem, lädierten Sprunggelenk ist der abschließende Teil der genau geplanten Behandlungsmethode. Zunächst wurde der Schmerz im Gelenk visualisiert: „Wenn ich da ein radioaktives Mittel spritzen lasse und eine Computertomografie darüber lege, kann ich diese beiden dreidimensionalen Datensätze verschmelzen, dann leuchtet genau der Schmerz heraus, weil das ist dieses Material wo vermehrt der Knochenumbau stattfindet.“
Davon ausgehend wird im Computer ein 3D-Modell erstellt. Das Gelenk soll angehoben werden und mit Hilfe eines Titan-Implantats mehr Platz bekommen. Das soll die Beschwerden lindern. Mit Hilfe eines 3D-Druckers wurden alle Hilfsmittel für die Operation für den Patienten maßgefertigt: „Bei der Operation muss ich nur mehr die Schablone anlegen, die passt nämlich nur dort wo sie exakt sitzen soll. In der Schablone sind zwei Schlitze, da gebe ich meine Säge herein, dann kann ich den Winkel herausschneiden und schon die Probelöcher für die Schrauben machen. Damit wird die Operation schneller, einfacher, mit weniger Blutverlust und ich fühle mich auch sicherer dabei“, sagt Pabinger.
Die Titan-Platte wird in die richtige Form gebogen und bringt die beiden Knochen in die richtige Stellung. Diese OP-Methode am Sprunggelenk – mit der umfassenden 3D-Planung und den maßgefertigen Instrumenten – führt neben Christof Pabinger weltweit noch ein weiterer Chirurg durch.