Rucksäcke Kindergarten
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Soziales

Kindergartenteam sucht Kindergarten

Der Kindergarten in der Heilandskirche auf dem Grazer Kaiser-Josef-Platz wird geschlossen – wegen Personalmangels, wie es hieß. Aber die Pädagoginnen kämpfen für ihre Kinder und ihren Arbeitsplatz. Das Team ergriff die Initiative und sucht nun einen Kindergarten – für die Kinder und für sich.

In Zeiten, wo Kindergartenpersonal oft dringend gesucht wird, wo Kindergartenplätze nicht leicht zu bekommen sind, gibt es in Graz ein Kuriosum: Der Kindergarten in der Heilandskirche wird im Dezember geschlossen. Als Grund wird Personalmangel genannt.

„Tut einfach weh“

„Uns tut es einfach weh, dass dann das Team auseinanderbricht und wir einfach auch die Kinder, die wir schon kennen, einfach verlieren“, sagte Lena Kulmer – sie ist Leiterin des Kindergartens, der von der Schließung betroffen sein wird.

Dabei gibt es für die 34 Kinder mindestens sechs qualifizierte Betreuerinnen, die ihre Arbeit mit viel Herz ausüben: „Wir gehören zusammen, und wir verstehen uns teilweise blind, und oft reichen einfach Blicke, und man weiß, wie es den anderen geht und wie man einfach Unterstützung leisten kann“, so Betreuerin Anna Burendorfer.

Brief geschrieben

Im Hinterkopf haben alle die Schließung im Dezember. Betreuerin Parwinder Sidhu: „Wir lassen es die Kinder jetzt nicht merken, wir geben unser Bestes noch bis zum Ende und versuchen alles, dass es den Kindern gut geht und dass die Eltern auch gut begleitet werden.“

Das Team gibt seine Kinder nicht auf, hat seine Situation öffentlich gemacht, einen Brief mit dem Titel „Team sucht Kindergarten“ geschrieben: „Hoffentlich gemeinsam mit unseren Kindern“, steht darin.

Gespräch in Aussicht

Der zuständige Grazer Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) meldete sich bei Kulmer, und es soll bald ein weiteres Gespräch geben. Kulmer und ihr Team wollen in jedem Fall weitermachen: „Es wäre natürlich unser kleiner Traum jetzt, dass vielleicht wirklich der Ball ins Rollen kommt und wir Räumlichkeiten finden, in denen wir dann im September mit den alten Kindern und dem alten Team in einem neuen Gebäude starten könnten. Das wäre natürlich super“, so Kulmer.