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KULTUR

Kulturhauptstadt Salzkammergut ist eröffnet

Samstagabend ist in Bad Ischl die Europäische Kulturhauptstadt 2024 Salzkammergut eröffnet worden. Neben 19 oberösterreichischen Gemeinden sind mit Bad Aussee, Altaussee, Grundlsee und Bad Mitterndorf auch vier steirische Gemeinden dabei.

Zur Eröffnung gab es eine große Party mit einem 1.000-stimmigen Chor und Hubert von Goisern, Tom Neuwirth alias Conchita Wurst, Operette und einer ersten großen Ausstellung im Sudhaus – mehr dazu in Eröffnungstag für Kulturhauptstadt-Region (ooe.ORF.at).

„Kultur vor den Vorhang“

Bei der Eröffnungszeremonie in Bad Ischl dabei war auch EU-Botschafter Martin Selmayr, der gemeinsam mit dem ukrainischen Botschafter Vasyl Khymynets angereist ist. "Ich gratuliere Bad Ischl Salzkammergut sehr herzlich2, sagt Selmayr. „Das europäische Motto ‚in Vielfalt geeint‘ spiegelt sich im kulturellen Reichtum unseres Kontinents wider. Die Initiative ‚Kulturhauptstadt Europas‘ holt diesen Reichtum vor den Vorhang – insbesondere auch die verborgenen Schätze“, ergänzt der EU-Botschafter.

Der EU Botschafter
APA-Fotoservice/Franz Neumayr
EU-Botschafter Martin Selmayr mit dem ukrainischen Botschafter Vasyl Khymynets

„Als Kulturhauptstadt ist Bad Ischl Salzkammergut eine europäische Begegnungszone. Kultur baut emotionale Brücken und verbindet Menschen. Und im Europawahljahr 2024 ist es wichtiger denn je, miteinander in Kontakt zu kommen.“

Um Gemeinsamkeit bemüht

Wenn die Stimmen aus dem Salzkammergut zusammen unter der Leitung von Hubert von Goisern jodeln, dann ist es ein Signal für ein harmonisches Zusammenwirken in der Region – denn nach den anfänglichen Misstönen um Programm und mangelnde Einbindung regionaler Initiativen, wolle man nun das Gemeinsame in den Vordergrund rücken, betont Elisabeth Schweeger, die künstlerische Leiterin der Kulturhauptstadt.

ABD0078_20230601 – GRAZ – …STERREICH: Intendantin Elisabeth Schweeger im Rahmen einer PK Salzkammergut 2024 „Auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 – Projekte-Update“ in Graz. – FOTO: APA/ANNEMARIE HAPPE
APA/ANNEMARIE HAPPE

„Natürlich zeigen wir das, was wir alles haben. Aber es kommen auch sehr viele internationale Künstlerinnen und Künstler zu Wort, und deswegen wird es einfach ein großes Miteinander sein“, so Schweeger.

In die Zukunft denken

Rund 300 Kunstprojekte umfasst das Programm bis Ende November. Inhaltlich geht es sowohl um die Vergangenheit des Salzkammerguts – von der Monarchie, über jüdisches Leben und die NS-Zeit – als auch um die Gegenwart mit den Herausforderungen Über-Tourismus, Zersiedelung und Nachhaltigkeit.

Ziel ist es, die Region und ihre Möglichkeiten in die Zukunft zu denken. Dabei setzt man auch auf die Nutzung und Revitalisierung bestehender Gebäude, was auch dem verhältnismäßig schlanken Budget von 30 Millionen Euro geschuldet ist.

Ländlichen Raum stärken

Intendantin Elisabeth Schweeger will vor allem den ländlichen Raum in den Focus rücken: „Man hat überall diese Schräglage, dass der ländliche Raum gegenüber den urbanen Entwicklungen nie gleich bedacht wird, weder finanziell noch infrastrukturmäßig noch kulturell. Und da geht es wirklich darum, zu heben und zu sagen: das hat so viel Potenzial, dass es gleichwertig ist.“

Für die steirischen Kulturhauptstadt-Gemeinden geht es erst im März so richtig los: mit Ausstellungen zur NS-Raubkunst in Bad Aussee und Altaussee.