Babler und Lang
APA/ERWIN SCHERIAU
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Politik

SPÖ: Anton Lang mit 91 Prozent gewählt

Die steirische SPÖ ist am Samstag offiziell in das Superwahljahr 2024 gestartet: Beim Landesparteitag in Kapfenberg wurde der Parteichef gewählt. Außerdem sollen die Funktionäre auf die kommenden Wahlen der Arbeiterkammer, des Europäischen Parlaments, des Nationalrats und auf die Landtagswahl eingeschworen werden.

91,64 Prozent der Stimmen bestätigten Anton Lang als Parteichef der steirischen SPÖ. Das sind 7.616 Stimmen von 8.311 Parteimitgliedern, die abgestimmt haben. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,98 Prozent.

Die Wahl hatte bereits im Vorfeld stattgefunden. Gewählt wurde nämlich bereits – alle Parteimitglieder konnten bis Mitte Dezember den künftigen Landesparteichef wählen.

„SPÖ wieder Nummer eins“

Lang läutete nach der Bekanntgabe des Ergebnisses mit seiner Rede den Wahlkampf ein: „Nach vier Jahren als Landeshauptmannstellvertreter ist es an der Zeit, dass die SPÖ in diesem Land wieder Nummer eins wird.“ Er trete bei der kommenden Landtagswahl mit dem klaren Ziel an, „Landeshauptmann der Steiermark zu werden“. Er spiele „nicht auf Platz zwei oder drei, sondern auf Sieg“ und er bat dafür um Unterstützung, „weil wir stehen an einem Wendepunkt, das spüre ich. Nach der verlorenen Wahl 2019 ist es Zeit, diese Wende mit euch zu vollziehen und bei allen Wahlen heuer wieder ordentlich zuzulegen.“

Anton Lang im Samstagsgespräch mit ORF-Chefredakteur Wolfgang Schaller

Nach seiner Wiederwahl zum SPÖ-Parteichef spricht Anton Lang über das Ziel der SPÖ bei der kommenden Landtagswahl

„Kein Platz für Hass und Hetze“

Für Hass und Hetze sei in der Steiermark kein Platz, meinte Lang in Richtung der FPÖ und kommentierte die Aussagen von Herbert Kickl beim Neujahrstreffen in Premstätten vergangenes Wochenende: „Diesen politischen Stil, wo man unter anderem Fahndungslisten mit Politikernamen aushängen will, werden wir in der Steiermark nicht akzeptieren. Auf dieses Niveau werden wir uns in der politischen Debatte nicht herunterlassen.“ Dafür erntete er Applaus der 361 Delegierten. „Wir, die Sozialdemokratie, werden diese gefährliche Rhetorik nicht übernehmen und unser Land nicht in die Spaltung treiben, sondern stets das Verbindende und nicht das Trennende in den Vordergrund stellen.“

Lang wolle den Menschen wieder das Gefühl geben, dass es ausschließlich die Sozialdemokratie sei, die dafür sorge, dass niemand in dem Land zurückgelassen werde und „Politik für Menschen gemacht wird und nicht für einzelne politische Günstlinge“.

Parteichef: „Demokratie schützen“

Auch Andreas Babler warnt in seiner Rede vor der FPÖ: „Wir müssen alles tun, um Herbert Kickl zu verhindern. Aus einer Festung Österreich würde ein Gefängnis Österreich werden; mit der FPÖ würde es zu einer Orbanisierung kommen. Wir müssen alles tun, um die Demokratie zu schützen und stellen uns an die Spitze gegen antidemokratische Tendenzen.“ Die Steiermark könnte auch ein Vorbild für den Bund sein, etwa, wenn es um das steirische Wohnpaket gehe, das Wohnen wieder leistbar mache und federführend die Handschrift von Anton Lang trage.

Wende auch in der Bundes-SPÖ

Landesparteigeschäftsführer Florian Seifter unterstrich das mit seinen einleitenden Worten: Der Parteitag soll „nach schwierigen Zeiten ein echter Wendepunkt“ sein. Man wolle auf allen Ebenen wieder „politische Führungsverantwortung übernehmen“. Er begrüßte „den nächsten Landeshauptmann der Steiermark – Anton Lang“. Vorher müsse auf Bundesebene auch die „dringend notwendige Wende“ mit Andi Babler geschafft werden, so Seifter. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, Niederösterreichs SPÖ-Chef Sven Hergovich und Nationalratsabgeordneter Jörg Leichtfried waren ebenfalls zur Unterstützung in die Steiermark gekommen.