Chronik

Spektakuläre Anhebung der Tegetthoffbrücke

In Graz hat Montagfrüh der aufsehenerregende Einsatz zweier Kräne begonnen: Die Hälfte der 50 Jahre alten Grazer Tegetthoffbrücke wurde angehoben und wird entfernt. Die Brücke wird im Zuge der Innenstadtentlastung zukünftig Straßenbahnen tragen müssen.

Um die 40 Tonnen wiegt eine vollbesetzte Straßenbahn. Diese Last muss die Tegetthoffbrücke, die über die Mur führt, in Zukunft tragen können. Die Brücke, die seit Herbst 1975 besteht, muss ab Ende 2025 auch für die Straßenbahn geeignet sein.

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Arbeiten Tegetthoffbrücke
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Tegetthoffbrücke
Arbeiten Tegetthoffbrücke
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Kran und Brücke
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Kran und Brücke
Arbeiten Tegetthoffbrücke
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Kran und Brücke
Arbeiten Tegetthoffbrücke
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Arbeiten
Arbeiten Tegetthoffbrücke
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Kran
Arbeiten Tegetthoffbrücke
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Arbeiter und Brückenteil
Arbeiten Tegetthoffbrücke
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Arbeiter und Brückenteil

Ein Drittel der Brücke bleibt

Für die „statische Ertüchtigung“ der Brücke laufen die Arbeiten schon seit Tagen auf Hochtouren: Der Asphalt wurde bereits abgefräst, Fahrbahnplatte und Kragarme werden in Teile geschnitten und abtransportiert.

Am Montag schließlich wurde die Brücke angehoben. Zwei 350-Tonnen-Autokräne waren dafür im Einsatz. Die beiden südlichen Hauptträger werden nach dem Aushub auf den nördlich vorerst verbleibenden Brückenteil gesetzt. Dort werden sie nach und nach zerteilt und abtransportiert. Ein Drittel der Brücke bleibt stehen, weil unter der Brücke in Hohlräumen, die ebenfalls erneuert werden, wichtige Leitungen etwa für Strom, Gas, Wasser, Internet und Fernwärme verlegt sind.

Arbeiten bis mindestens April

Während die Tegetthoffbrücke sukzessive abgebaut wird, werden in der Zwischenzeit in der Belgiergasse I-Stahlträger in je zwei Teilen angeliefert. Sie werden an Ort und Stelle zusammengeschweißt und miteinander zum Tandem Süd verbunden – besondere Herausforderungen dabei sind die beengten Platzverhältnisse in der hier dicht verbauten Stadt und Schweißarbeiten bei winterlichen Temperaturen.

Die Schweiß- und Vormontagearbeiten werden voraussichtlich bis April dauern. Planmäßig Mitte April kommt dann ein Selbstfahrertransport zum Einsatz: Ein mehrachsiges Fahrzeug transportiert das Tandem Süd von der Belgiergasse ausgehend in vier bis acht Stunden auf den nördlich verbleibenden Brückenteil. Dort wird es durch zwei Kräne mit einer Hublast bis 650 Tonnen innerhalb von drei bis vier Stunden eingehoben.

Die neue 1,2 Kilometer lange Schienenstrecke soll Ende November 2025 in Betrieb genommen werden. Im Oktober 2025 sollen die Testfahrten erfolgen. Die Abschnitte Radetzkystraße und Neutorgasse wurden 2023 fertiggestellt. Die Kosten für alle Arbeiten belaufen sich auf rund 27 Millionen Euro.