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Chronik

Einsätze und volle Ambulanzen nach Blitzeis

In der Nacht auf Dienstag hat sich in vielen Teilen der Steiermark Blitzeis auf den Straßen gebildet. Das führte zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr und Fahrzeugbergungen, sogar ein Streuwagen kam von der Straße ab. Auch die Ambulanzen sind voll.

Noch vor Mitternacht gab es südlich von Mur und Mürz leichten Regen und Schneefall, danach klarte es auf, durch die vorherrschenden Minustemperaturen gefror der Niederschlag aber rasch und das sorgte für spiegelglatte Fahrbahnen.

Südliche Landesteile besonders betroffen

In der zweiten Nachthälfte kam es dadurch vor allem in den Bezirken Deutschlandsberg, Graz-Umgebung, Südoststeiermark, Hartberg-Fürstenfeld und Weiz zu Feuerwehreinsätzen. Die Straßen seien hier spiegelglatt gewesen, sagte Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband Steiermark Dienstagfrüh: „Wir hatten – exklusive Graz – in Summe 121 Einsätze, die wir zu bewerkstelligen hatten, dabei waren 98 Feuerwehren im Einsatz. Hauptsächlich hat es sich um Fahrzeuge- und Lkw-Bergungen gehandelt, die auf Grund der Straßenglätte hängen geblieben sind oder in den Straßengraben gerutscht sind.“ Die meisten Einsätze gab es im Raum Graz-Umgebung.

In den meisten Fällen gab es laut Meier keine größeren Schaden gegeben, mitunter gab es aber auch Verletzte. Erst gegen 8.30 Uhr entspannte sich die Situation langsam, die Notrufe wurden weniger: „Mit zunehmenden Tagesfortschritt hoffen wir, dass sich die Situation zunehmend auflösen wird.“

Streuwagen kam von Straße ab

Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld kam gegen 3.30 Uhr in der Früh sogar ein Streuwagen des Straßendienstes von der Fahrbahn ab. Das Fahrzeug des Straßenerhaltungsdienstes war in Richtung Sebersdorf unterwegs, um Salz zu streuen. Der einsetzende Regen hatte die Straßen aber in einen Eislaufplatz verwandelt. Das Schwerfahrzeug kam daher trotz Schneeketten von der Straße ab und landete im Graben. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Feuerwehr Großhartmannsdorf s unterstützte ein Bergeunternehmen beim Herausziehen des Lkw.

Schulbusse teilweise ausgefallen

Im Frühverkehr wurde noch zu besonderer Vorsicht gemahnt, obwohl auch die Streuwägen im nächtlichen Einsatz standen, sagte Markus Bratschko von der Autobahnmeisterei Unterwald: „Wir sind seit 23.00 Uhr mit den Streufahrzeugen unterwegs und es gilt auch heute: Fuß vom Gas, Abstand halten, egal wo man unterwegs ist.“

Auf Grund der Glatteisgefahr fielen stellenweise auch Schulbusse aus. In St. Radegund bei Graz, Gleisdorf im Bezirk Weiz, in Eggersdorf im Bezirk Graz-Umgebung sowie in Flöcking wurden die Fahrten von insgesamt zehn Bussen auf Grund der Glatteisgefahr abgesagt. Auch in Preding in der Weststeiermark konnten Dienstagfrüh keine Kinder mit dem Schulbus in die Schule fahren.

Grazer Ambulanzen überfüllt

Das Glatteis hat schließlich auch zu einer Reihe an Fußgänger-Unfällen geführt. Die Notfallambulanzen in Graz waren überfüllt, minütlich trafen Patienten ein, hieß es etwa seitens der unfallchirurgischen Ambulanz des LKH Graz. Bis Dienstagmittag wurden bereits 100 Patientinnen und Patienten versorgt, an anderen durchschnittlichen Tagen sind es 20 bis 30. Am Grazer UKH war die Ambulanz ebenfalls zum Bersten gefüllt. 75 Personen wurden hier im Laufe des Vormittags versorgt, ebenfalls ein deutliches Plus zu sonst zehn bis 15 Patienten in diesem Zeitraum. Meistens waren es Verletzungen an der Hüfte, den Rippen, Brüche an Armen und Beinen oder Schulterverletzungen, die versorgt werden mussten

An der Kinderchirurgie waren am Dienstag zehn bis 15 Patientinnen und Patienten mehr als sonst zu versorgen, sagt der Mediziner Georg Singer: „Klassisch passieren bei den kleinen Kindern bis Jugendlichen Verletzungen der oberen Extremität. Die Kinder rutschen am Eis aus, wollen sich abfangen und verletzten sich dabei die oberen Extremität, manche davon den Kopf. Hier haben wir meist mit Wunden und Gehirnerschütterungen zu tun.“

Auch in anderen Bundesländern hat Glatteis Dienstagfrüh Straßen und Gehwege in gefährliche Rutschbahnen verwandelt – mehr dazu in Glatteis sorgt für zahlreiche Unfälle (oesterreich.orf.at; 23.1.2024).