ÖAMTC-Hubschrauber
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Lösung in Posse um Grazer Flugrettung in Sicht

Die Probleme der ÖAMTC-Flugrettung mit Start- und Landeerlaubnissen dem Flughafen Graz-Thalerhof könnten bald ein Ende haben. Ein Krisengipfel in Wien hat jetzt erste Lösungsansätze in Aussicht gestellt.

Der Rettungshubschrauber Christophorus 12 am Standort Graz-Thalerhof wird im Schnitt zu vier Einsätzen pro Tag gerufen. Ein altes Bundesgesetz und eine fehlende Ausnahmegenehmigung bereiten den ÖAMTC-Flugrettern dabei aber immer wieder Probleme: So gibt es teils gefährliche Verzögerungen, weil Starterlaubnisse nicht erteilt werden oder weil in der Nacht am Grazer Flughafen weder gelandet, noch getankt werden kann. Mehr dazu auch Altes Gesetz: Rettungsheli darf nachts nicht landen (8.6.2023).

Verordnung könnte im März Lösung bringen

Weil der Hangar des ÖAMTC am Flughafengelände steht, entscheidet die Austro-Control nach europaweiten strengen Vorgaben für den zivilen Luftverkehr über Start- oder Landeerlaubnis, oft entgegen der Einschätzung der erfahrenen Flugretter.

Damit soll nun mittels einer Verordnung, wie es sie auch für Polizei oder Bundesheer gibt, Schluss sein: „Das heißt dann, wir haben keinen Unterschied in unserer fliegerischen Kapazität und unseren Möglichkeiten. Und damit sind sowohl die Controller auf der sicheren Seite als auch wir können das tun, was wir können und was unsere Hubschrauber können“, erklärt Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. So eine Verordnung könnte noch im März wirksam werden.

Gesetzesnovelle gegen nächtliches Landeverbot

Die Sperrstunde des Flughafens um 23.30 Uhr sorgt indessen für das leidige Nachtlande- und auch Nacht-Tank-Verbot. Um das zu ändern, braucht es ein neues Gesetz: „Das ist ein bisserl komplizierter aus dem Grund, weil das Landen außerhalb der Betriebszeit die Änderung des Luftfahrtverkehrsgesetzes erfordert und eine Gesetzesänderung braucht eine parlamentarische Mehrheit.“

Mit einem sogenannten Initiativ-Antrag soll das Gesetz nun aber rasch geändert werden. Aus dem Büro der zuständigen Ministerin Leonore Gewessler von den Grünen heißt es dazu: „Diese Lösungen werden nun rasch finalisiert. Nach Zustimmung des Koalitionspartners werden wir damit für eine echte Verbesserung sorgen.“