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Nacht-RTL: Odermatt siegt knapp vor Feller

Nach einer fulminanten Aufholjagd im zweiten Durchgang hat Dienstagabend der Schweizer Marco Odermatt den Schladminger Nacht-RTL für sich entschieden. Manuel Feller, der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte, musste sich um fünf Hundertstel geschlagen geben.

Der Schweizer Superstar war nach einem fehlerhaften ersten Durchgang nur Elfter, kündigte dann vollen Angriff an und zeigte in der Entscheidung auf der Planai eine furiose Aufholjagd.

Über eine Sekunde wett gemacht

Mit einer Brachial-Fahrt im zweiten Durchgang des Flutlicht-Riesentorlaufs von Schladming machte über eine Sekunde wett und überholte noch die gesamte Konkurrenz. Er vereitelte damit auch den Premierensieg von Manuel Feller im Riesentorlauf: Der Tiroler Halbzeitführende hatte um 0,05 Sekunden das Nachsehen, fuhr als Zweiter aber erstmals in dieser Saison auf das RTL-Podest – mehr dazu in Odermatt entreißt Feller noch Heimsieg (sport.ORF.at)

„Eine unglaubliche Atmosphäre“

„Es war ein unglaubliches Rennen, eine unglaubliche Atmosphäre. Ich habe es probiert, aber es sind einfach ein paar Tore, wo ich nicht das letzte Risiko gehen konnte“, so Feller nach dem Rennen. Bedenken über seine künftige Startposition fuhren im Nacht-Spektakel im Hinterkopf mit: „Wenn ich auf der Schnauze liege, starte ich beim nächsten Riesentorlauf außerhalb der Top 15.“

2. DG: Manuel Feller (AUT)

Seine Paradedisziplin Slalom steht am Mittwoch (17.45/20.45, live in ORF 1 und auf Radio Steiermark) auf dem Programm. „Wenn es noch einmal ein Podium wird, dann war es ein unglaubliches Ereignis. Im Slalom läuft es ja ganz gut. Ich werde natürlich alles daran setzen, zurückzuschlagen und am Stockerl zu stehen“, kündigte der dreifache Saisonsieger an.

Odermatt mit dem Nimbus der Unbesiegbarkeit

Odermatt indes wahrte mit dem achten Riesentorlauf-Sieg in Folge auch seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit in dieser Saison – auch wenn er unter Zugzwang stand: Nur mit Mühe war der Überflieger im ersten Durchgang im von seinem Trainer Helmut Krug gesetzten Lauf geblieben, nachdem er am Skischuh ausgerutscht war. „Es ist ein bisschen nass, bisschen eisig, bisschen schmierig“, sagte der Schweizer danach und ließ durchblicken, für diesen diffizilen Untergrund nicht das „perfekte Setup“ gefunden zu haben.

Marco Odermatt
APA/AFP/KERSTIN JOENSSON
Marco Odermatt

Aber: „Es zeigt wieder einmal, man darf nie aufgeben. Immer Vollgas auf das Beste hoffen. Anfang Saison hatte ich etwas Pech mit den Hundertstel, jetzt Kitzbühel und hier viel Glück, es gleicht sich immer aus.“ Dritter wurde der Slowene Zan Kranjec (+0,29).

In Abwesenheit des schwer am Knie verletzten Marco Schwarz qualifizierten sich vor 17.900 begeisterten Fans nur zwei weitere Österreicher für den zweiten Lauf: Raphael Haaser wurde mit seinem besten Saisonergebnis 14., Stefan Brennsteiner 15. Für ein ÖSV-Quintett um Patrick Feurstein und Fabio Gstrein blieb es bei einem Lauf.

Letztes Rennen für Roland Leitinger

Roland Leitinger verabschiedete sich vor dem „Grande Finale“ im teils neongelben Partyoutfit aus dem Skizirkus: Der Vize-Weltmeister von 2017 und Schladming-Absolvent wurde vor den Augen von Skilegenden (Franz Klammer, Bernhard Russi, Luc Alphand) und Politprominenz (Innenminister Gerhard Karner, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Landeshauptmann Christopher Drexler (alle drei ÖVP)) ein letztes Mal gefeiert.

Roland Leitinger
APA/AFP/KERSTIN JOENSSON
Roland Leitinger

„Ich war ein wenig geflasht während dem Fahren, weil du die Stimmung mitkriegst, die du sonst im Renntunnel nicht so mitkriegst. Danke an so viele Fans, danke für die Stimmung“, sagte der oftmals von Verletzungen zurückgeworfene und nun mit einem speziellen Ski beschenkte Salzburger.

Nightrace am Mittwoch

Weiter geht es in Schladming am Mittwoch: Da findet auf der Planai (17.45 und 20.45 Uhr, jeweils live in ORF 1 und auf Radio Steiermark) der traditionelle Nachtslalom – das Nightrace – statt.