Jäger blickt durch Fernglas
ORF
ORF
Chronik

Pilotprojekt: Jagdausbildung ohne Waffe

Immer mehr Menschen in der Steiermark interessieren sich für eine Jagdausbildung, der Umgang mit Waffen ist aber zunehmend unbeliebt – vielmehr gehe es um Weiterbildung in Sachen Natur und Umwelt. Im Murtal gibt es jetzt ein Pilotprojekt ohne Waffenausbildung.

Sowohl der Steirische Jagdschutzverein als auch die Steirische Landesjägerschaft sehen in den letzten 15 Jahren einen stetig wachsenden Zustrom bei der Jagdausbildung, so Franz Meran, Präsident des Steirischen Jagdschutzvereins: „Vor zehn Jahren waren es ungefähr 800 Jungjäger, die wir ausgebildet haben. Heute sind es ungefähr 1.000 pro Jahr, die man ausbildet, und dann noch dazu 200 bis 400 Aufsichtsjäger, die ausgebildet werden.“

Hauptinteresse an Wildtierkunde, Biologie und Ökologie

Rund 95 Prozent all jener, die die Jagdprüfung absolviert hätten, würden die Jagd auch ausüben. Dennoch: Das Interesse an Weiterbildungen ohne Waffe steige deutlich, so Meran. „Das ist eigentlich ein Phänomen der letzten paar Jahre, wo es dann vermehrt Anfragen gegeben hat: Könnte man sich auch ausbilden lassen? Vielleicht ohne Ausbildung an der Waffe, weil wir wollen nicht schießen, wir wollen nur den Kurs und wir wollen eine allgemeine Ausbildung haben. Könnten wir das bei euch machen?“

Ausbildung ohne Waffe erstmals im Murtal möglich

Mit Februar startet daher im Murtal ein Pilotprojekt, das all jenen die Möglichkeit geben soll, sich in Sachen Jagd, Umwelt, Natur und Tierwelt weiterzubilden, erklärt der Präsident des Steirischen Jagdschutzvereins, „und da versucht man jetzt einmal als Pilotprojekt, die Leute an der Ausbildung zur Wildtierkunde, an der Ausbildung zur Biologie, zur Ökologie an den Kursen teilnehmen zu lassen. Nur nicht die Ausbildung an der Waffe und nicht das Jagdgesetz – das ist ja etwas, was die Leute nicht wirklich interessiert.“

Inwieweit das Projekt auf andere steirische Bezirke ausgeweitet werden kann, und mit welchem Abschluss man die Ausbildung beendet, sei derzeit noch nicht ganz ausgereift, so Meran. Man plane jedoch, in diese Richtung weitere Schwerpunkte und Angebote zu setzen.