Österreichweit gibt es bisher an den Schulen nur einen gemeinsamen Erstsprachenunterricht für Bosnisch, Kroatisch und Serbisch (BKS). Mit dem Schuljahr 2024/25 nehme die Steiermark laut Amon eine Vorreiterrolle in Österreich ein, indem Kroatisch künftig als eigenständige Sprache an Pflichtschulen angeboten wird.
Sprachliche Verbindung zum Westbalkan
Um die Sprachen Bosnisch und Serbisch gegenüber Kroatisch nicht zu benachteiligen, sollen auch diese Sprachen im Rahmen des Erstsprachenunterrichts als jeweils eigene Sprache behandelt werden. Die Steiermark komme damit der Verantwortung als Verbinderin zum Westbalkan und als Vorsitzland der Alpen-Adria-Allianz nach, so Amon bei einem Arbeitstreffen mit dem kroatischen Außenminister Gordan Grlic Radman am Montag in Graz.
Vorbild für andere Bundesländer
Derzeit besuchen rund 1.000 Schülerinnen und Schüler an Pflichtschulen und Bundesschulen (28 Standorte gesamt) in der Steiermark den BKS-Unterricht. „In der weltpolitischen Lage sind Konflikte aktueller denn je. Umso mehr müssen wir bereits an den Schulen – den oftmals importierten Konflikt – deeskalierend entgegenwirken und das funktioniert am besten, wenn die jeweiligen Wurzeln, die Identität und damit auch die Sprachen respektiert und anerkannt werden“, so Amon. Der kroatische Außenminister hofft, dass auch alle anderen Bundesländer dem steirischen Vorbild folgen werden.