Schweißroboter
APA/Siemens AG Österreich
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Wissenschaft

KI soll Produktionsfehler vorhersagen

Ein jetzt eröffnetes Forschungszentrum an der FH Joanneum in Kapfenberg beschäftigt sich in den nächsten fünf Jahren mit der Vorhersage von Fehlern in industriellen Produktionsprozessen. Fehler, etwa bei Maschinen, sollen dank KI frühzeitig erkannt werden.

Modernste Sensoren und Künstliche Intelligenz sollen helfen, Probleme in der industriellen Produktion zu entdecken, bevor sie zu langwierigen Reparaturen führen, erklärt Joachim Schauer, Leiter des Josef Ressel-Zentrums an der FH Joanneum in Kapfenberg: „Einerseits werden wir Modelle entwickeln, die optimale Wartungszeitpunkte von gewissen Bestandteilen der Maschinen und Geräte vorhersagen. Andererseits sollte unser Modell aber auch in der Lage sein, einen schwerwiegenden Fehler zu erkennen. Das heißt, die Idee wäre, dass das Modell sagt, jetzt tritt ein schwerer Fehler auf, darum reagiert bitte so und so, damit dieser vermieden werden kann.“

Zeitreihen als Grundlage

Die Grundlage für diese Forschung sind laut Schauer sogenannte Zeitreihen: „Zeitreihenbasiert, in dem Fall, würde bedeuten, dass der Zustand der Maschine nicht nur durch den aktuellen Zeitpunkt beschreibbar ist, sondern zum Beispiel durch die letzten 100 Produktionsvorgänge. Das heißt, die Hoffnung ist, dass man einen leichten Fehler oder einen Drift hin zu einem Fehler im Laufe der Zeit schon früh entdeckt.“

Ein großer Gewinn gerade für den Industriestandort Steiermark, betonte Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) im Rahmen der Eröffnung am Mittwoch: „Das ist ein steirisches Erfolgsrezept, weil bei uns die Unternehmen gemeinsam mit den Forschungseinrichtungen an den technologischen Lösungen der Zukunft arbeiten. Und das macht unseren Standort so erfolgreich.“

Budget von 750.000 Euro

Sechs Forscherinnen und Forscher werden sich am neuen Josef Ressel-Zentrum in den nächsten fünf Jahren mit dem Thema Vorhersage von Produktionsfehlern auseinandersetzen. Das Budget beträgt 750.000 Euro – zur Hälfte finanziert von öffentlicher Hand, die andere Hälfte kommt von den Partnerunternehmen voestalpine und AVL.