Chronik

Sechs Alpinisten aus Bergnot gerettet

Zu drei aufwendigen Hilfseinsätzen sind Bergretter in den Bezirken Leoben und Bruck-Mürzzuschlag am Samstag ausgerückt. Sechs Alpinisten hatten sich in unwegsamem Gelände verstiegen. Ein Rettungseinsatz dauerte sogar zehn Stunden lang.

13 Bergretter waren im Bezirk Leoben im Einsatz, um drei Alpinisten aus ihrer misslichen Lage zu retten. Die zwei Männer und eine Frau aus den USA hatten sich auf einem Klettersteig am Pfaffenstein verstiegen und konnten nicht mehr weiter.

Schwierigste Bedingungen bei Rettungseinsatz

Dunkelheit, Schneewechten und Sturm machten einen selbständigen Abstieg für die jeweils 22-Jährigen unmöglich. Um 17 Uhr setzte das Trio schließlich einen Notruf ab. Unter schwierigsten Bedingungen, zu diesem Zeitpunkt gab es Sturmböen von bis zu 100 Kilometer pro Stunde, musste die Bergrettung Eisenerz ausrücken. Der Rettungshubschrauber konnte aufgrund der Witterung nicht starten.

Bergretter im Hilfseinsatz
Bergrettung Steiermark
Bergretter im Hilfseinsatz am Pfaffenstein

Einsatz dauerte zehn Stunden lang

Etwa vier Stunden nach Absetzen des Notrufs fanden die Bergretter die drei Alpinisten in rund 1.800 Meter Seehöhe – unverletzt, aber geschwächt und unterkühlt, schildert Andreas Aflenzer von der Bergrettung Eisenerz: „Wir haben geschaut, dass wir sie ein wenig aufwärmen. Wir haben auch ein Notzelt mitgehabt, das haben wir aufgebaut, haben die Personen vom Wind geschützt, haben ihnen warmen Tee und etwas zu Essen gegeben. Als sie sich erholt hatten, haben wir den Abstieg gestartet.“

Der Abstieg ins Tal dauerte dann noch einmal fünf Stunden. Nach insgesamt zehn Stunden war der Einsatz beendet. Die drei Alpinisten seien zwar für den Klettersteig entsprechend ausgerüstet gewesen, so Bergretter Aflenzer, für den Abstieg im Schnee sei das aber nicht der Fall gewesen und auch die Tourenplanung sei nicht optimal gewesen.

Paar unterschätzte Wanderroute

Gegen Mittag startete ein Paar aus Wien eine Wanderung auf das Wildfeld bei Trofaiach. Die 32-jährige Frau und ihr 34-jähriger Begleiter waren mit Wanderschuhen und Grödeln(Spikes für Wanderschuhe) ausgerüstet. Als sie in 1.600 Meter Seehöhe eine vermeintliche Abkürzung wählten, kamen sie in unwegsames Gelände. Die beiden Wiener konnten in dem steilen Terrain bald nicht mehr weiter und setzten gegen 15 Uhr einen Notruf ab. Sie wurden von einem Hubschrauber des Innenministeriums aus mit Hilfe eines Taus geborgen und unverletzt ins Tal gebracht. Das Paar gab an die Route aus dem Internet entnommen und das steile Gelände unterschätzt zu haben.

Wanderer auf Pribitz in Bergnot

Samstagvormittag war zudem ein Wanderer auf der Pribitz oberhalb des Grünen Sees im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag in Bergnot geraten. Er hatte sich laut Bergrettung verstiegen und kam in dem vereisten, steilen und felsigen Gelände nicht mehr weiter. Daraufhin setzte der Mann einen Notruf ab. Die Bergrettung Tragöß und die Alpinpolizei rückten aus, um den Mann per Seil zu sichern und ins Tal zu bringen. Dieser Einsatz dauerte vier Stunden lang.