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Chronik

Schleppernetzwerk ausgeforscht

Der steirischen Polizei ist ein großer Erfolg gegen Schlepperkriminalität gelungen. Aktuell befinden sich 17 Tatverdächtige in Haft, die rund 500 Personen über die Grenze nach Österreich gebracht haben sollen. Erste Verhandlungen sind bereits am Mittwoch geplant.

Im August 2023 haben mehrere aufgedeckte Schlepperfahrten in der Oststeiermark für umfassende Ermittlungen der Fremdenpolizei Ilz-FGP gesorgt. Eine gefährliche Flucht eines Schlepperfahrzeuges über die A2 (Südautobahn) von Ilz bis nach Mooskirchen führte die Ermittler schlussendlich zu einem offenbar international agierenden Netzwerk – mehr dazu in 26 Geflüchtete in Kastenwagen entdeckt (15.08.2023).

Lebensgefährliche Umstände

Das Netzwerk soll aus zumindest 17 Tatverdächtigen bestehen und auf maximalen Profit ausgerichtet sein. Der kriminellen Organisation wird vorgeworfen, allein im Zeitraum von Juni bis Oktober 2023 insgesamt 26 Schlepperfahrten mit rund 500 Personen durchgeführt zu haben. Die illegalen Fahrten fanden von Ungarn nach Österreich – und teilweise weiter nach Deutschland – unter widrigsten Umständen, zum Teil sogar unter lebensgefährlichen Bedingungen statt.

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26 illegale Fahrten wurden dem Schleppernetzwerk nachgewiesen

900.000 Euro Gewinn

Höhepunkt der Ermittlungen war eine groß angelegte Schwerpunktaktion der Fremdenpolizei Ilz im Oktober 2023. Dabei wurden bereits zwei Fahrzeuge und fünf Tatverdächtige im Bezirk Oberwart im Burgenland festgenommen, die laut Polizei zur mittleren und höchsten Führungsebene gehören. Weitere Ermittlungen zeigten das nun bekannte Ausmaß. Der Schlepperring soll mindestens 900.000 Euro Gewinn erzielt haben.

Erste Verhandlung am Mittwoch

Weitere Tatverdächtige werden nun gemeinsam mit den Staatsanwaltschaften Graz und Wien ausgeforscht. Eine erste Hauptverhandlung gegen zehn Tatverdächtige ist bereits am kommenden Mittwoch am Landesgericht Graz angesetzt.