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Technik & IT

Safer Internet: Betrüger werden raffinierter

Jeder zweite Betrug findet bereits im Internet statt, daran soll der Safer Internet Day erinnern. Die Maschen und Tricks der Betrüger, um Daten zu stehlen, werden immer raffinierter. In Österreich gibt es jährlich zehntausende Geschädigte.

Täglich sind es rund 100 Betrugsfälle im Internet, die bei der Polizei zur Anzeige kommen. Doch auch bei den Banken melden sich Geschädigte, die im Netz um Geld hereingelegt wurden.

„Jeder ist gefährdet“

Andreas Berghold von der BKS hat heuer bereits 150 Fälle zur Recherche am Tisch liegen: „Es ist wirklich bitter. Wir haben mittlerweile eine eigene Abteilung, die sich darum kümmern muss, weil der Druck so massiv zunimmt. Jeder ist potenziell gefährdet, egal wie technisch affin und wie alt man ist.“

Von fingierten Aktienverkäufen, bei denen eine Frau um fast 200.000 Euro betrogen wurde, bis zum aktuellen Fall einer Dating Plattform, die einen Oststeirer um 2.000 Euro brachte, reichen die letzten großen Betrugsfälle, die Bankmanager Berghold gemeldet wurden.

Sehr viele Betrügereien mit Fake-Waren

Der Großteil der Betrugsfälle beziehe sich aber auf vorausbezahlte Fake-Waren, wie etwa falsche Tickets für die Fußball-EM oder Verständigungen von vermeintlichen Paketdiensten. „Da kommen SMS, dass eine Zahlung zu tätigen ist, damit dann das Paket zugestellt wird. Das nimmt enorm zu. Oder auch Mails, wo irgendwelche Daten aktualisiert werden sollen und dann sind auch Bankdaten einzugeben. Das hat eine Professionalität, wo man wirklich nur mehr als geübter Internetnutzer sieht, was echt ist und was nicht“, schildert Berghold.

Das Geld ist und bleibt weg

Auch Betrügereien bei Kreditkartenabbuchungen seien stark im Kommen, „wo aus kleinen Cent-Abbuchungen, die nicht kontrolliert werden, Massenbuchungen werden“, warnt der Banker. Die Geschädigten würden sich zwar bei den Banken melden, um ihr Geld wiederzubekommen, was aber nicht möglich sei. „In 99 von 100 Fällen muss man das Geld abschreiben. Ich sitze im gleichen Gebäude mit der Polizei und deswegen haben wir da auch einen aktiven Austausch. Die Wahrheit ist, dass die Polizei sagt, sie nimmt die Dinge zum Teil gar nicht mehr auf, weil es solche Massen sind.“ Die Konsequenz für die Betrogenen: das Geld ist weg.

Verdacht schöpfen sollte man immer, wenn ein Zwang zur Vorauskasse bestehe. Auch würden Banken nie per SMS, E-Mail oder telefonisch die Herausgabe sensibler Daten fordern, rät Berghold zur Vorsicht.