Umfragen sehen die ÖVP sowohl im Bund als auch im Land derzeit nur auf Platz drei hinter den Freiheitlichen und der SPÖ. Christopher Drexler bleibt aber bei seinem Ziel, die ÖVP in der Steiermark wieder auf Platz eins zu führen.
ÖVP-Landeschef Drexler zum drohenden Absturz
Der steirische ÖVP-Obmann Christopher Drexler hat 2024 seine erste Wahl als amtierender Landeshauptmann zu schlagen und will den ersten Platz verteidigen. Aber seine steirische ÖVP droht laut Umfragen auf Platz drei abzustürzen. Im ZIB 2-Interview nimmt Drexler dazu Stellung.
Drexler: „Gehe mit viel Zuversicht ins Wahljahr“
„Die Steiermark ist ein sehr herausforderndes politisches Umfeld. Wir haben ja auch 2015 bei der Landtagswahl praktisch drei gleich starke Parteien gehabt – zwischen SPÖ, ÖVP und FPÖ lagen damals gerade einmal ein paar tausend Stimmen. Insofern gehe ich mit sehr viel Zuversicht in dieses Wahljahr 2024“, so Drexler.
Auf die Frage, wie er es mit Koalitionsvarianten in der Steiermark hält, sagte Drexler: „Mein Ziel ist es, als Erster durchs Ziel zu gehen bei dieser Landtagswahl und auch die vertrauensvolle Arbeit mit unserem Regierungspartner, der SPÖ, fortzusetzen.“
Drexler: „Schließe keine einzige Partei aus“
Er erlebe eine „exzellente Zusammenarbeit“ mit der SPÖ in der Steiermark. „Wir haben auch mit der Opposition ein ordentliches Diskussionsklima. Das unterscheidet sich ganz maßgeblich von dem, was wir tagtäglich auf Bundesebene erleben. Insofern schließe ich keine einzige Partei aus, wenn es darum geht, für die Steirerinnen und Steirer für die Zukunft eine gute Politik zu machen“, so der Landeshauptmann.
Er glaube, dass auch auf Bundesebene eine Zusammenarbeit zwischen ÖVP und SPÖ möglich wäre, egal wer Parteivorsitzender der SPÖ sei. Die Frage, ob ihm also eine Koalition mit der SPÖ „bei weitem“ lieber wäre als eine mit den Freiheitlichen, bejahte Drexler im Interview mit Moderatorin Margit Laufer.
Kunasek: „Pleiten-Pech-und-Pannen-Regierung“
Kritik kommt von der FPÖ: Die Fortsetzung einer großen Koalition in der Steiermark könne man aufgrund der aktuellen Umfragewerte eher als Minderheitsregierung bezeichnen, so der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek: Ein solche Regierungskonstellation sei die „Einzementierung einer Pleiten-Pech-und-Pannen-Regierung“. ÖVP und SPÖ ein hohes Maß an Gestaltungskraft zu attestieren, grenze an eine gefährliche Realitätsverweigerung, so Kunasek.