4.912 Personen machten sich im letzten Jahr in der Steiermark selbstständig – das ist der zweithöchste, jemals erreichte Wert. Wirtschaftskammer Steiermark-Präsident Josef Herk beobachtet nach der Covid-Pandemie und Energiekrise wieder einen Gegentrend: „Allen wirtschaftlichen Herausforderungen zum Trotz haben sich im Schnitt 13 Steirerinnen und Steirer pro Tag selbstständig gemacht.“ Das Durchschnittsalter der Personen, die aktuell Firmen gründen, beträgt 36 Jahre.
Viele Frauen unter Selbstständigen
Besonders positiv sei, dass viele Steirerinnen den Schritt Richtung Selbstständigkeit gehen: Fast die Hälfte – 46 Prozent – der neugegründeten Firmen werden von Frauen geführt. Die Geschichte schreibe sich neu, freut sich der Direktor der steirischen Wirtschaftskammer, Karl-Heinz Dernoscheg: „Die traditionellen Berufe waren so, dass der Mann quasi das Geschäft aufgemacht hat und die Frau dahinter meist ohnehin eine Geschäftsführerrolle hatte, indem sie Personal und Finanzen über hatte, oft auch das Marketing. Jetzt gibt es mehr und mehr Frauen, die sagen, ich mache mein eigenes Geschäft auf.“
Hauptberuf und Selbstständigkeit
Eine davon ist Verena Maria Linhart: Sie arbeitet nebenbei an der Universität für Bodenkultur und machte sich nun im Bereich Landschaftsplanung im Hauptberuf selbstständig. „Für mich ist es einerseits selbstverständlich, dass ich auch das mache, was Männer machen, aber ganz persönlich gesprochen ist es so, dass ich schon lange den Wunsch und Traum hatte, meine eigene Firma zu gründen. Mutig muss man schon sein, weil man wirklich nicht weiß, was auf einen zukommt“, so Linhart. Deshalb behalten viele, die sich jetzt selbstständig machen, vorerst noch ihren Hauptberuf.