Laut der KMU-Forschung Austria bezeichneten im letzten Quartal 2023 nur mehr zehn Prozent der Betriebe im Baugewerbe die Geschäftslage als „gut“ und bereits 45 Prozent als „schlecht“. Der Auftragsbestand in der Steiermark reicht nur noch für etwas mehr als zwölf Wochen – zum Vergleich: Im letzten Quartal 2021 waren es noch mehr als 21 Wochen.
„Wir brauchen Aufträge!“
Ein massiver Einbruch, der dringend Unterstützung erfordere, sagt der steirische Bau-Innungsmeister Michael Stvarnik: „Wir brauchen Aufträge! Aufträge können nicht nur von der öffentlichen Hand kommen. Daher muss für private Investoren ein Anreiz geschaffen werden wie zum Beispiel vorzeitige Abschreibungen oder Förderungen.“
Genehmigungsverfahren verkürzen
Was der Bauwirtschaft ebenfalls schwer zu schaffen macht, sind die oft lange dauernden Baubewilligungen – vor allem in Graz, wo mehrere Sachverständige für die Bearbeitung eines Aktes zuständig seien, kritisiert Stvarnik: „Unter anderem gibt es eigene Sachverständige, die Kanalanschlüsse und Zufahrten bewilligen und in weiterer Folge eigene Sachverständige, die die Verbringung von Regenwasser auf dem Baugrundstück beurteilen. Das Ganze muss beschleunigt werden, und das kann man dadurch beschleunigen, indem man nicht amtliche Sachverständige heranzieht.“
Externe Fachleute könnten in Graz die Bewilligungsdauer also verkürzen, meint Stvarnik – er bezeichnet sie in Graz als „überdurchschnittlich lang“. Das Gesetz räumt grundsätzlich eine Frist von sechs Monaten ein; werden aber zum Beispiel Unterlagen nachgefordert, dann verlängert sich die Frist um ein weiteres halbes Jahr, und dann kann sich eine Baugenehmigung schon in die Länge ziehen.