Kurz studierte in Wien und durchlief in ihrer Karriere als Anästhesistin und Intensivmedizinerin zahlreiche Stationen – auch in Führungspositionen, etwa an der Universität in Washington, der Cleveland-Klinik in den USA oder auch am Universitätsspital in Bern war sie bereits tätig.
Es geht um „Exzellenz“
„Für mich geht es immer um Exzellenz. Mediokratie ist etwas, das ich nicht vertragen kann. Und wir brauchen eben Exzellenz in allen unseren Pfeilern, also Patientenversorgung, Forschung und Lehre.“
Ihre Ziele umreißt die Medizinerin, die als erste Frau an der Spitze der Grazer Med-Uni steht, folgendermaßen: „Ausbau, Verbesserung der Patientenversorgung steht immer an erster Stelle – der Patient ist das Wichtigste. Dann gewisse Veränderungen in der Lehre, die es für Lehrende und Studierende etwas interessanter machen und dann weiterer Ausbau der Forschung. Aber überall sind es die Menschen und das Personal.“
Die Med-Uni sei aus ihrer Sicht „ein exzellenter Boden, auf dem man Forschung erweitern kann“. Die Universität habe 2023 im internationalen Hochschulranking von Times Higher Education Platz 16 unter den internationalen „jungen“ Unis erzielt, hob die neue Rektorin hervor: „Internationale Rankings sind nicht alles, aber sie sind nicht unwichtig, damit auch andere Spitzenforscher sich für Graz interessieren“, so Kurz.
Welterfahrung bringt Offenheit
26 Jahre lang arbeitete Kurz weltweit als Medizinerin – diese Erfahrung werde sie hier in Graz nutzen: „Man hat sehr viel Offenheit. Ich glaube, das ist das Wichtigste. Wenn man so viel herumgezogen ist, sieht man Dinge ein bisschen anders: Man sieht, dass überall ein wenig anders gearbeitet wird. Ich denke mir oft, wenn ich mir von jedem Platz das Beste mitnehmen könnte, wäre das die beste aller Welten.“
Andrea Kurz im Porträt
Die Grazer Med-Uni hat eine neue Rektorin, die erste Frau in diesem Amt: Andrea Kurz löst am Donnerstag Hellmut Samonigg ab. Die ausgebildete Anästhesistin machte international Karriere und will in Graz vor allem Spitzenleistung fördern.
Dem Konkurrenzdenken zwischen den österreichischen Unis erteilt Kurz eine Absage: „Davon halte ich gar nichts. Österreich ist so ein kleines Land, und wir sollten daher zusammenarbeiten, um sichtbar zu werden.“ Wichtig sei hierfür, dass der personelle Austausch zwischen den Universitäten durch einheitliche Verfahren, Habilitationskriterien und gemeinsame wissenschaftliche Projekte gegeben ist.
Neues Team rund um die Rektorin
Kurz will die Med-Uni gemeinsam mit ihrem Grazer Team einen Schritt weiter verbessern. Ab sofort werden ihr Christian Enzinger, Vizerektor für Forschung und Internationales, Manuela Groß, Vizerektorin für Finanzmanagement, Recht und Digitalisierung, Erwin Petek, Vizerektor für Studium und Lehre sowie Alexander Rosenkranz, Vizerektor für klinische Angelegenheiten, Innovation und Nachhaltigkeit zur Seite stehen.