Ehe sie auf EU-Ebene mitanpacken will – was will die 23-jährige Politikerin gegen die weit verbreitete EU-Skepsis der Österreicherinnen und Österreicher tun? „Ich glaube, es ist schon wichtig zu sagen: Auf EU-Ebene werden fast 80 Prozent aller Gesetze gemacht, die auch national für uns wirken. Das bedeutet: Ganz viel von dem was wir in unseren Lebensrealitäten jeden Tag passiert, wird auch in Brüssel entschieden.“
Schilling wolle „das was in Österreich diskutiert wird auf den Familientischen mit in meinen Rucksack nehmen, einpacken, in Brüssel wieder rausholen und umgekehrt“, so die Wienerin im ORF-Steiermark-Samstagsgespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller.
„Ich stehe für ein feministisches Europa“
In einer Woche geht der Bundeskongress der Grünen in Graz über die Bühne – die Klimaaktivistin wird dort offiziell zur Spitzenkandidatin der Grünen für die Wahl zum Europaparlament am 9. Juni gewählt. Wofür sich Schilling, die als Gesicht von „Fridays for Future“ bekannt geworden ist, neben Klimaschutz noch einsetzen will? „Zum Beispiel Bodenschutz: Wir haben es in Österreich geschafft, sehr viel Boden zu versiegeln. Wir sind nicht sehr oft Fußballeuropameister geworden. Aber bei der Bodenversiegelung sind wir immer ganz vorn dabei.“
Ein weiteres Thema das Schilling anpacken wolle, sei das der Artenvielfalt: „Wir leben gerade in einem Massensterben. Dem größten nach der Dinosaurierzeit. Und gleichzeitig ist auch ganz klar: Ich stehe für ein feministisches Europa. Für eins, wo Frauen und Männer tatsächlich gleichberechtigt sind und gleich bezahlt werden sollen“, so die Politikerin, die sich auch gegen rechte Strömungen stark machen will.