Borkenkäferbefall vom All aus über Satelliten erkennen – darauf hat sich Janik Deutscher vom Digital-Institut bei Joanneum Research spezialisiert. Die Erkennung selbst funktioniert dabei schon länger: „Das einzig Schwierige dabei ist, dass wir den Borkenkäfer meistens erst dann detektieren, wenn die Bäume schon absterben, weil die Nadeln sich verfärben. Das ist das, was man im Satellitenbildern erkennen kann. Aber oftmals ist dann der Käfer erneut schon wieder ausgeflogen und hat schon wieder neue Bäume befallen.“
Künstliche Intelligenz hilft mit
Deshalb setzt man jetzt bei einem Folgeprojekt künstliche Intelligenz ein – die Grundidee dabei: „Dass wir mithilfe von KI-Verfahren auch eine Risikokarte erstellen können, die dann die umgebenden Waldbestände miteinfließen lässt. Da kommen auch meteorologische Daten mit hinein, also Trockenstress, den man im Wald dann auch teilweise sehen kann in den Satellitenbildern. Und wir versuchen dann eine Risiko-Karte zu erstellen, regelmäßig alle zwei Wochen oder einmal im Monat, damit man die Förster gezielt zu den Beständen leiten kann, in denen es ein erhöhtes Risiko gibt.“
Mit in die Berechnungen der KI einbezogen werden dabei auch typische Bewegungsmuster der Borkenkäfer nach dem Schlüpfen: „Also die Weite vom Flug des Käfers, die spielt auch eine Rolle, wenn man dieses Risikomodell erstellt. Da ist natürlich einmal die Menge an Fichten, die überhaupt im Wald sind, also ein Prozentsatz an Fichten-Anteil. Dann spielt auch eine Rolle, ob das ein Südhang oder ein Nordhang ist. Und es spielt eine Rolle, wie viele bekannte Käfergebiete schon in der Nähe sind.“ Verwendet werden dabei Daten der ESA-Corpernikus-Satelliten.