Die Vielfalt feiern: Seit mehr als drei Jahrzehnten ist das der Leitsatz auf dem Grazer Tuntenball. Am Samstag ging es im Grazer Congress ganz nach dem Motto „HALOS x HORNS!“ himmlisch und teuflisch zu – hier finden Sie die Bilder zur Ballnacht!
25.02.2024 16.11
25. Februar 2024, 16.11 Uhr
Der 33. Tuntenball fand diesmal unter dem Motto „HALOS x HORNS!“ statt, und dabei wurde wieder bunt die Vielfalt in der Gesellschaft gefeiert: Rund 2.500 Ballgäste wurden in eine Welt der Gegensätze entführt: Dämonische Kreaturen trafen auf himmlische Boten; Engelsflügel, Teufelshörner, pompöse Körperkunst und ganz viel nackte Haut war zu sehen; passend zum Tuntenball-Leitsatz „Celebrate Diversity“ war wieder alles erlaubt, was Spaß macht.
Erich Fuchs berichtet für „Steiermark heute“ vom Grazer Tuntenball
Zwischen den Polen
„Heilig und teuflisch“: Damit wollten die Organisatoren Themen ansprechen, die polarisieren. Ernster Hintergrund des opulenten Balls ist ja seit jeher die Beratung von Menschen verschiedener Geschlechter und Lebensformen.
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Der Tuntenball ist nicht nur eine der größten Partys der Steiermark, sondern auch ein Ort, an dem Freiheit gelebt wird und wo man für eine offene Gesellschaft kämpft, so Organisator Joe Niedermayer: „Es gibt ganz viel Teuflisches und ganz viel Heiliges. Ich glaube, Menschen haben etwas von beidem, und wir wollen die Streite und Polarisierungen in der Gesellschaft thematisieren.“
Courage-Award für Steffi Stankovic
Eine Besonderheit des Ballabends stellt seit vielen Jahren die Verleihung des Tuntenball Courage Awards dar. Die Auszeichnung wird an Personen verliehen, die sich mit herausragendem Engagement für die LGBTIQ*-Community einsetzen und soll damit auch zum Nachahmen anregen: Dieses Jahr wurde der Award an die Wiener Trans-Aktivistin Steffi Stankovic verliehen.
Der Tuntenball Courage Award 2024 geht an Trans-Aktivistin Steffi Stankovic! ❤️🔥
Steffi Stankovic setzt sich seit über...
Die Wienerin engagiert sich seit über zehn Jahren aktivistisch für die Trans-Community und setzt sich kämpferisch für deren Rechte ein. Die gebürtige Serbin nutzte vor allem in den vergangenen Monaten ihre mediale Präsenz, um auf Themen wie Radikalisierung, Awareness und Toleranz gegenüber trans Personen aufmerksam zu machen – und scheut dabei keineswegs Live-Debatten mit Politiker*innen: „Es fühlt sich sehr empowernd an, dass meine aktivistische Arbeit anerkannt wird. Ich sehe die Verleihung dieses Awards allerdings nicht nur als Auszeichnung für mich, sondern auch für viele andere trans Menschen, insbesondere trans Frauen, die mich dazu inspiriert haben, Aktivismus zu betreiben."
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Jeder Gast ein Star
Zahlreiche Acts, Künstlerinnen und DJs sorgten auf sechs verschiedene Bühnen für ein unvergessliches Erlebnis. Conchita verzauberte das Publikum im Stefaniensaal unter anderem mit einer emotionalen Performance ihres Eurovision Song Contest-Siegersongs „Rise Like A Phoenix“.
Auf dem roten Teppich des Tuntenballs wurde jeder Gast als Star willkommen geheißen – in kreativen Outfits, bei denen absolut alles erlaubt ist, solange sich der Mensch darin wohlfühlt: Aufzufallen, seine modischen Grenzen auszutesten, ist dabei ausdrücklich erwünscht.
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Moderiert wurde der Tuntenball wieder von „Kleinkunstprinzessin“ Grazia Patricia: „Der Tuntenball ist sehr wichtig, es strahlt immer nach außen, die Party und das Fest. Aber jeder Euro, der hereinkommt, wird gut verwendet für die Zukunft und für Beratung“, so Grazia Patricia, „wir müssen sichtbar bleiben, um der Gesellschaft zu zeigen, wir sind da, wir kämpfen, und es wird uns immer geben.“
Am 17. Februar 1990 wurde der erste Tuntenball in der Grazer Uni Mensa gefeiert – mittlerweile ist das Charity-Event zum Kultball avanciert. Der komplette Reinerlös finanziert die ganzjährige ehrenamtliche Arbeit des Grazer LGBTQ-Vereins RosaLila Pantherinnen und ermöglicht zahlreiche Projekte. So finden über das Vereinslokal feel free in der Grazer Annenstraße regelmäßig kostenlose psychologische und Peer-Beratungen zu Coming-out, Rechtsinformation, schwul-lesbischer Szene und Familienleben statt, ebenso wie Gruppentreffen.
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„Der Tuntenball finanziert kostenlose psychosoziale Beratungen, Gruppenprojekte, Gesellschaftsarbeit und politische Arbeit. Das hat die letzten 30 Jahre über gut funktioniert. Die letzten 30 Jahre werden in die Geschichte eingehen als sehr kurze Zeit, in der für eine große Gruppe viel passiert ist! Vom Totalverbot zu absoluter Gleichstellung fast“, so Niedermayer.
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