Sujetbild mehrere LKW stehend hintereinander
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Umwelt

Frächter fordern weniger Maut bei Pflanzentreibstoff

Frächter fordern eine geringere Maut für jene Lastwagen, die mit Pflanzentreibstoffen betankt werden. Um die europäischen Klimaziele zu erreichen, sind speziell Frächter gefordert, ihren CO2-Ausstoß zu verringern.

Rund zwei Drittel der Waren, die innerhalb der EU transportiert werden, sind in Lastwagen unterwegs. Geht es nach der Europäischen Union, dann sollen im Jahr 2040 nur noch Lkw zugelassen werden, die um 90 Prozent weniger CO2 ausstoßen als Erstzulassungen im Jahr 2020 – mehr dazu in EU-Staaten für strengere CO2-Regeln (news.ORF.at).

Von den steirischen Frächtern heißt es dazu, man wolle an der Reduktion der Schadstoffe jetzt schon mitwirken. Ein Weg ist der HVO-100-Kraftstoff, der statt Diesel getankt werden kann. Dieser Treibstoff wird aus Altöl oder Speiseresten hergestellt und verursacht bis zu 90 Prozent weniger CO2.

Zusatzkosten für Frächter

Für die Verwendung alternativer pflanzlicher Treibstoffe wolle man aber die Unterstützung des Staates, sagt Peter Fahrner von der Sparte Güterverkehr in der steirischen Wirtschaftskammer: „Wenn wir diese Treibstoffe verwenden, haben wir etwas mehr Kosten. Mauttechnisch zahlen wir drauf und das wird nicht anerkannt. Die Forderung geht an das Klimaministerium, das zu unterstützen und anzuerkennen, aber daran scheitert es noch.“

Derzeit könnten moderne Fahrzeuge bereits problemlos mit Pflanzenkraftstoff fahren und damit den Gesamtausstoß von CO2 reduzieren. Konstantin Weller von der TU Graz forscht in diesem Bereich. Der Wissenschaftler sagt, es sei klimapolitisch zielführend, dass die Lkw-Flotten zunehmend HVO-100 tanken.

Zehn Prozent des Dieselbedarfs können gedeckt werden

„Ich denke, es liegt auf der Hand. Wir wollen 2050 CO2-neutral sein. Wir merken glaube ich alle die Auswirkungen des Klimawandels und wenn wir von heute bis morgen 90 Prozent des CO2 einsparen können – zumindest bei zehn Prozent der Flotte – ist das aus umwelttechnischer Sicht nur zu befürworten“, sagt Weller. Derzeit sei es möglich, rund zehn Prozent des EU-weiten Dieselbedarfs mit HVO-100 abzudecken.