Ukrainisches Bild
ORF
ORF
POLITIK

Ukraine-Krieg: Hilfe für Vertriebene läuft

Am 24. Februar jährt sich der Beginn des Krieges in der Ukraine zum zweiten Mal. Allein in der Steiermark wurden seit Kriegsbeginn 12.400 Vertriebene aus der Ukraine aufgenommen worden. Die Urkainehilfe in der Steiermark läuft nach wie vor.

Nach dem jüngsten Vormarsch der russischen Truppen hat der frühere Präsident Dmitri Medwedew die ukrainische Hauptstadt Kiew und die Hafenstadt Odessa als mögliche Kriegsziele genannt – mehr dazu in Medwedew nennt Kiew und Odessa als mögliche Kriegsziele (news.ORF.at; 22.2.2024). Mehr als 12.000 Menschen aus der Ukraine sind seit Kriegsbeginn in der Steiermark aufgenommen, versorgt und untergebracht worden.

Mehr als 5.600 Menschen in Grundversorgung

„Aktuell haben wir rund 5.670 Personen in der Grundversorgung. Die meisten Vertriebenen sind in sogenannten organisierten Quartieren untergebracht, nämlich rund 3.400 – das sind 60 Prozent – und die restlichen in privaten Quartieren, sprich Wohnungen, die Private zur Verfügung gestellt haben“, sagte Christopher Pieberl, Flüchtlingsreferent des Landes Steiermark.

Wurden die Registrierungen zu Beginn noch in der Messehalle gemacht, reichen inzwischen die Räumlichkeiten in der Behörde, so Pieberl: „Da hatten wir zu Beginn im März 2022 im Schnitt rund 200 Personen pro Tag, die registriert wurden über das Ankunftszentrum. Im März 2023, ein Jahr später, hatten wir in Summe des gesamten Monats 211 neue Vertriebene zur Registrierung und im Jänner 2024 sind es in Summe 121.“ Etwas mehr als ein Drittel der Menschen aus der Ukraine ist in Graz untergebracht, der Rest ist über die Steiermark verteilt.

Ukrainehilfe
ORF

Hausbesuche und Buddys

Auch die Caritas Steiermark hat von Beginn an Hilfsangebote gesetzt, und betreut rund 5.700 Betroffene. Caritas Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler sagte: „Insgesamt haben wir in diesen zwei Jahren mehr als 46.000 Hausbesuche gemacht und das sind in Zahlen gerechnet 61.000 Betreuungsstunden. Wir haben mehr als 250 Teilnehmer und -innen gehabt, die an Maßnahmen der Arbeitsintegration teilgenommen haben, und wir haben ganz viele Buddys auch bei uns, die für Ukrainerinnen, für ukrainische Vertriebene, da sind, mit ihnen Freizeitaktivitäten machen, Amtswege erledigen.“

Aktuell besuchen 1.508 Kinder und Jugendliche eine Schule in der Steiermark und fast 1.400 Menschen haben einen Arbeitsplatz gefunden, 700 sind beim AMS als arbeitssuchend vorgemerkt.

Bangen um Angehörige

Der Krieg ist nach wie vor bittere Realität – und auch nach zwei Jahren, haben Vertreibung und Flucht nicht aufgehört. Im ukrainischen Kulturverein Graz treffen sich laufend Geflüchtete. Oft sind es Frauen, die in der Steiermark Zuflucht gefunden haben, und die um ihre Männer zu Hause in der Ukraine bangen.

„Kiew wird laufend angegriffen. Niemand weiß, was morgen passiert. Meine tägliche Routine ist, zu checken, ob mein Mann, mein Vater und Bruder noch am Leben sind“, so die Lehrerin Maria Shpigunova, die aus Kiew geflüchtet ist. „Wir haben keine Pläne. Aber wir möchten irgendwann nach Hause zurückkehren. Und Österreich hilft sehr – wir fühlen uns hier sehr willkommen“. „Sie sagen uns ‚wir sind okay‘; wir bekommen aber immer Videos von Raketenangriffen und Explosionen nach russischen Angriffen von unseren Angehörigen zu Hause“, so Tetiana Lyubov, geflüchtet aus Odessa.