Bauernhofbesitzer
LK Steiermark / Danner
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Landwirtschaft

Der „Bauernhof des Jahres“ liegt in Passail

Mit ihrem Ziegenhof in Passail haben sich Elisabeth und Johann Harrer einen Traum erfüllt – jetzt dürfen sie ihn auch „Bauernhof des Jahres 2024“ nennen: Beim Publikumsvoting erreichten sie unter den 22 Kandidaten die meisten Stimmen.

Für die tägliche Betreuung der mittlerweile 75 schneeweißen, reinrassigen Saanenziegen hat Elisabeth Harrer zielsicher ihren Bürojob an den Nagel gehängt. Aus etwa 100 Liter Ziegenmilch macht sie wöchentlich Frischkäse, Topfen, Joghurt sowie Weichkäse für den eigenen Hofladen. Etwa 1.000 Liter Milch gibt eine Saanenziege im Schnitt pro Jahr.

Im Tierwohl-Stall aus Holz und auf den großen Weiden geht es den Ziegen besonders gut – in der wärmeren Zeit steht ihnen eine Weidefläche bis zu zehn Hektar zur Verfügung: „Das sind überwiegend sehr steile Flächen, die von den Ziegen gepflegt werden und für ein schönes Landschaftsbild im Almenland sorgen“, betont der gelernte Zimmermann Johann Harrer.

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Familie Harrer im Ziegen-Tierwohlstall

Für die Ziegen gibt es auch einen eigenen Melkstand mit Wartebereich, der in die Abläufe perfekt eingebaut sind: „Als Futter bekommen die Ziegen neben etwas Getreide nur hochwertiges fein duftendes Heu, das nach der Ernte belüftet wird, sodass die Nährstoffe bestmöglich erhalten bleiben“, schildert Elisabeth Harrer.

53.373 Stimmen abgegeben

Freudentränen kullerten über ihr Gesicht als sie von der Auszeichnung als „Bauernhof des Jahres 2024“ erfuhr. Mit ihrem Ziegenhof haben sie und ihre Familie sich einen Traum erfüllt, der aber nur „mit viel Fleiß, Arbeitseinsatz und ständigen Investitionen und Erweiterungen möglich war“.

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Große Freude bei Familie Harrer mit ihren Gratulanten Präsident Franz Titschenbacher (links) und Kammerdirektor Werner Brugner (rechts) über den Titel „Bauernhof des Jahres 2024“. Familie Harrer: Markus (2.v.l.), Kerstin (3.v.l.), Johann (4.v.l.), Elisabeth (4.v.r.), Jakob (3.v.r.) und Thomas (2.v.r.)

Zwischen 15. Jänner und 15. Februar fand die Wahl zum „Bauernhof des Jahres 2024“ der Landwirtschaftskammer und der Agrarfachzeitung „Landwirtschaftliche Mitteilungen“ statt. Insgesamt wurden 53.373 Stimmen abgegeben, davon 23.684 Unterschriften-Stimmen und 29.689 Online-Stimmen. Die Harrers holten sich 40.206 Stimmen, 2.598 Stimmen bekamen die Zweitplatzierten Claudia und Franz Tropper. Johanna und Florian Lämmerer erzielten insgesamt 1.798 Stimmen.

Bunte Vielfalt aus St. Veit

Weinbau, Buschenschank, Ackerbau und Schweinehaltung, Urlaub am Bauernhof und Direktvermarktung – Claudia und Franz Tropper setzen auf Vielfalt, Kundennähe und grüne Energie: „Diese Vielfalt ist zwar besonders arbeitsintensiv, aber in Krisenzeiten ein Vorteil."

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Werner Krug
2. Platz für Claudia und Franz Tropper

Seit November des Vorjahres liefert die Photovoltaik-Anlage Sonnenstrom – auch ein Stromspeicher ist installiert. Im Buschenschank serviert der Weinbau- und Kellermeister höchstpersönlich ebenfalls eine große Weinvielfalt: Welschriesing, Sämling, Weißburgunder, Muskateller, Sauvignon blanc sowie Zweigelt. „Und selbstverständlich ist die Brettljause in unserer Buschenschänke mit hofeigenem Schweinernem belegt“, betont Claudia Tropper, die auch 1.200 Mastschweine betreut.

Urlaub und Direktvermarktung in Irdning-Donnersbachtal

Johanna und Florian Lämmerer aus Irdning-Donnersbachtal setzen auf Urlaub am Bauernhof und Direktvermarktung: „Die unberührte Natur, der direkte Blick auf den Grimming, die regionalen Speisen und das erholsame Ambiente schätzen unsere Gäste."

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Stefanie Pulsinger
Platz 3 für Florian und Johanna Lämmerer samt Familie (v.l.n.r)

Auch ihr Betrieb steht mit Mastrindern, Legehennen, Gemüse, Erdäpfel, Getreide und der Edelbrandherstellung auf mehreren Standbeinen. Einen erheblichen Teil ihres Rindfleisches, der Eier und ihrer Erdäpfel, vermarkten sie an die regionale Gastronomie. Neben Gemüse produzieren sie am Hof auch eigenes Mehl aus hofeigenem Getreide sowie Nudeln. Besonders stolz ist der Edelbrand-Sommelier auf seine rund 30 verschiedenen reinsortigen Brände vom Vogelbeer- bis zum Birnenbrand.

„Überzeugende Botschafter“

Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher, Vizepräsidentin Maria Pein und Kammerdirektor Werner Brugner gratulieren den Gewinnern und allen 22 Kandidaten, die sich der Wahl stellten: „Sie sind überzeugende Botschafterinnen und Botschafter für die heimische Landwirtschaft und für regionale Lebensmittel."