Der Katalysator auf Perowskit-Basis wurde von dem Leobner Team entwickelt
MontanuniversitŠt Leoben
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Wissenschaft

Montanuni will sich CO2 zunutze machen

Eine Forschungsgruppe der Montanuniversität Leoben sucht nach effizienten Wegen, schädliches C02 in Kohlenmonoxid für die chemische Industrie umzuwandeln. Ein dafür entwickelter Katalysator konnte bereits im Labor erprobt werden.

Die Forschungsgruppe unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Christoph Rameshan an der Montanuniversität Leoben beschäftigt sich seit Jahren mit Reaktionen zur Nutzung von CO2. Dabei wird CO2 in Kohlenmonoxid umgewandelt, das als Bestandteil von Synthesegas ein wesentlicher Baustein der chemischen Industrie für wichtige Produkte wie Methanol oder synthetische Treibstoffe ist.

Damit diese Reaktion effizient abläuft, werden geeignete Katalysatoren benötigt, die in den letzten Jahren erforscht und bereits im Labor erprobt wurden. Dr. Tom Cotter und Dipl.-Ing. Lorenz Lindenthal aus der Arbeitsgruppe von Prof. Rameshan wollen nun als Fellows im Rahmen eines FFG Spin-off Fellowship diese Technologie in Richtung kommerzieller Nutzung vorantreiben.

Verbesserte Katalysatoren als Problemlöser

Mit einem vielversprechenden Katalysator auf Perowskit-Basis, der im Rahmen eines European Research Council (ERC) Starting Grants entwickelt wurde, konnte das Forscherteam bereits zeigen, dass CO2 auch bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen (unter 600 Grad Celsius) effektiv umgewandelt werden kann. Bisherige Verfahren benötigen dafür mindestens 900 Grad Celsius.

Forschungsteam
Montanuniversität Leoben
Sisyphys-Team: Das Sisyphus-Team von links: Dipl.-Ing. Lorenz Lindenthal, Dr. Tom Cotter und Univ.-Prof. Christoph Rameshan (alle Lehrstuhl für Physikalische Chemie)

Perowskit ist ein weit verbreitetes Mineral, das vor allem im Erdmantel vorkommt. Für die Versuche wurde jedoch eine spezielle Variante im Labor chemisch hergestellt. „Mit Hilfe des neuen Katalysatormaterials können wir den Energieaufwand im Prozess extrem senken“, erklärt Cotter. „Am Ende der Förderung werden wir in der Lage sein, die Technologie in größerem Maßstab in einer Pilotanlage zu demonstrieren“, so Cotter.