Georg Egger vom FC Gratkorn
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Fußball-Eklat: Egger sieht „neue Dimension“ erreicht

Dem SK Rapid Wien drohen als Folge von homophoben Gesängen drastische Konsequenzen. Der 31-jährige Steirer Oliver Egger vom FC Gratkorn steht offen zu seiner Homosexualität – er spricht jetzt von einer neuen Dimension, weil auch Vereinsverantwortliche mit Vorwürfen konfrontiert sind.

Videoaufnahmen belegen, dass sich nach dem Wiener Derby gegen die Austria unter anderen mehrere Spieler und ein Co-Trainer des SK Rapid Wien an beleidigenden und homophoben Gesängen beteiligt hatten. Die Bundesliga erstattete Anzeige beim Senat I. Die kollektive Entschuldigung des Clubs vermochte das nicht mehr zu verhindern – mehr dazu in Liga zeigt Rapid und Spieler nach Eklat an (sport.ORF.at).

Anzeigen nach Rapid-Eklat

Es sind Videoaufnahmen, die nach dem Derby-Sieg gegen Austria Wien aufgenommen wurden, die Rapid Wien in Bedrängnis bringen. Darauf zu sehen und zu hören sind Beleidigungen und homophobe Gesänge von Geschäftsführer Steffen Hofmann, Co-Trainer Stefan Kulovits, Kapitän Guido Burgstaller und Marco Grüll. Die Bundesliga greift nun durch und hat mehrere Rapid-Spieler, Mitarbeiter und den Verein angezeigt.

Egger: Verhalten „extremst beschämend“

Oliver Egger hat mit sieben Jahren begonnen, Fußball zu spielen – und er ist der einzige Mann im österreichischen Fußball, der zu seiner Homosexualität steht. An schwulenfeindliche Slogans sei er gewöhnt, aber die Vorfälle vom Sonntag gingen darüber hinaus, so Egger: „Einen neue Dimension ist es, dass da Verantwortliche des Vereins dabei sind sowie Spieler, die einfach eine Vorbildwirkung haben und der nicht nachgekommen sind – im Gegenteil. Ich finde das Verhalten einfach extremst beschämend.“

„Mehr als Symbolpolitik“

Egger ist auch Ansprechpartner des ÖFB für sexuelle Diskriminierungen jeder Art. Es werde schon viel getan, er erwarte sich aber jetzt auch mehr von den Verantwortlichen: „Es muss auch weitergehend etwas gemacht werden. Nur einmal eine Regenbogen-Kapitänsbinde hinaufzugeben, ist zwar eine schöne Symbolpolitik, aber es muss dann auch tiefergreifend gehen.“