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Wirtschaft

Ams-Osram verliert wichtigen Großkunden

Ams-Osram mit Sitz in Premstätten bei Graz muss einen schweren wirtschaftlichen Rückschlag hinnehmen: Dem Sensor- und Lichtkonzern ist ein wichtiger Großkunde abgesprungen, für den in Malaysia sogar eine eigene Fabrik errichtet wurde.

Es hätte ein Leuchtturmprojekt werden sollen: Ams-Osram hatte den Auftrag, Micro-LEDs zu produzieren, die etwa zum Beispiel in Smartwatch-Displays eingesetzt werden – jetzt aber hat dieser Auftraggeber alles abgeblasen und das Projekt unerwartet storniert, teilte ams-Osram in einer Aussendung mit.

Den Namen des Auftraggebers nannte der Konzern wie in der Branche üblich nicht, aber Insider wollen wissen, dass ams-Osram den US-Smartphone-Giganten Apple im Visier hatte. Ams war mit Apple stark gewachsen, hatte aber zuletzt immer mehr Aufträge des US-Computerriesen verloren.

Fabrik verkauft und zurück gemietet

Mit Blick auf diese LED-Technik und den erhofften Großauftrag zog das Unternehmen in Malaysia auch eine Fabrik um 800 Mio. Euro hoch, die heuer in Betrieb gehen hätte sollen – nun muss der Konzern im ersten Quartal bis zu 900 Millionen auf das Projekt abschreiben. Um Geld in die Kasse zu bekommen, hat der Vorstand die neue Fabrik für 450 Millionen Euro verkauft und zurück gemietet.

Laufendes Geschäft im Plan

Der Vorstand der ams-Osram AG habe nun entschieden, die Micro-LED-Strategie zu überarbeiten und die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten aller zugehörigen Vermögenswerte – insbesondere der neuen Acht-Zoll-LED-Fabrik in Malaysia – zu hinterfragen, hieß es in einer Aussendung. Mit der Absage des Großkunden reduzieren sich auch die Wachstumsperspektiven von ams-Osram – das laufende Geschäft ist laut dem Unternehmen aber unverändert im Plan.