eine Person nimmt eine 20-Euro-Banknote aus einer Geldbörse
ORF.at/Patrick Bauer
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Wirtschaft

Sinkende Inflation pusht Arbeitsmarkt

40.450 Personen waren mit Ende Februar in der Steiermark arbeitslos gemeldet. Das ist ein Plus von mehr als zehn Prozent, und der Anstieg wird sich laut Prognosen des AMS auch noch ein paar Monate fortsetzen. Gleichzeitig sank im Februar die Inflation leicht.

Laut einer ersten Schätzung der Statistik Austria sank die Inflation im Februar auf 4,3 Prozent – mehr dazu in Schnellschätzung: Inflation im Februar bei 4,3 Prozent (news.ORF.at). Aus wirtschaftlicher Sicht zeigt sich zwischen den Arbeitslosenzahlen und der Inflation ein Zusammenhang.

Niedrige Inflation sei für Arbeitsmarkt positiv

Je niedriger die Inflation, desto mehr könnte gekauft werden, und das wiederum sei positiv für den heimischen Arbeitsmarkt, bestätigt AMS Steiermark-Chef Karl-Heinz Snobe: „Dass die Teuerung zurückgeht, ist sehr unterstützend für den privaten Konsum, und es verbessert auch die Wettbewerbssituation für den wichtigen steirischen Export. Das heißt, eine geringere Inflation sichert Arbeitskräfte, stabilisiert den Arbeitsmarkt. Und wir gehen davon aus, dass es ab der zweiten Jahreshälfte auch wieder zu einem Rückgang in der Arbeitslosigkeit kommen wird.“

Noch bis zum Sommer schwierig

Bis zur zweiten Jahreshälfte, so Snobe, werde die Arbeitslosigkeit noch etwas ansteigen – das liege vor allem noch am Exportsektor: „Wir wissen, dass vor allem mittlerweile der Export produzierende Bereich wirklich nachhaltige Schwierigkeiten hat. Hier müssen wir auch noch mit Kündigungen und Freistellungen rechnen. Wir erkennen, dass es auch im Automobilbereich nicht so rund läuft. Ja, und schließlich haben wir auch keine einfache Situation im Handel, hier vor allem auch Textil, Bekleidung, Schuhe.“

Grafik zeigt Daten zur Arbeitslosigkeit in Österreich 2024
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: AMS

Niveau von 2023 bis Jahresende erreichen

Zusammengefasst werde es noch bis zum Sommer schwierig bleiben, dann aber rechnet Snobe mit einer Entspannung. Voriges Jahr gab es eine Zunahme der Arbeitslosigkeit um sechs Prozent. Insgesamt sei es aber keine ganz schlechte Situation gewesen, und man rechne damit, dass man gegen Jahresende wieder das Niveau von 2023 erreichen werde.

Parallel hat man die Vermittlung von Arbeitslosen beim AMS übrigens auf neue Beine gestellt – das heißt, es wird mehr auf das Zusammenspiel von Kompetenzen geachtet als auf die klassischen Berufsbezeichnungen. So soll der Vermittlungsprozess effizienter werden. Beim AMS hofft man, dass Bewerber und Bewerberinnen künftig so für offene Stellen in Frage kommen, die früher nicht gefunden worden wären.