Politik

Waitz fordert fairen Wettbewerb für Bauern

Der Südsteirer Thomas Waitz tritt für die Grünen neuerlich bei den Europawahlen an, auf Platz 2 der Europa-Liste. Seit 2017 ist er im EU-Parlament aktiv. Seine vorrangigen Themen sind Tierwohl und der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft.

Faire Erzeugerpreise sind dem Grünen Mandatar im Europaparlament ebenso ein Anliegen wie klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft, von der die Bäuerinnen und Bauern auch leben können.

Waitz: Agrarförderungen in falschen Händen

Ihm sei in der EU schon einiges gelungen, so Waitz, aber an einer Sache beiße er sich die Zähne aus: „Dass innerhalb der EU immer mehr Agrarförderungen an internationale Investoren gehen, die Land aufkaufen, unsere Förderungen nehmen oder zu sehr großen Konzernen gehen, die oft gar nichts mehr mit Landwirtschaft zu tun haben, die mit Grund und Boden spekulieren. Diese Millionenförderungen müssen ein Ende haben.“ Die Gelder müssten für die Landwirtinnen und Landwirte ausgegeben werden und nicht für Produktionsmethoden, die das Klima und die Böden zerstören, so Bio-Bauer Waitz.

Der steirische EU-Abgeordnete Thomas Waitz ist beim Parteitag der Europäischen Grünen in Riga erneut zum Ko-Vorsitzenden gewählt worden.
ORF
Grüner EU-Mandatar Thomas Waitz

Mehr Transparenz, fairer Wettbewerb

Der Südsteirer fordert alle Daten transparent zu veröffentlichen, sodass jede Bürgerin und jeder Bürger in der EU Zugang dazu haben können. Auch in der nächsten Legislaturperiode will er an dieser Sache dranbleiben. „Nachdem wir in Österreich jeden Tag acht bis zehn Betriebe verlieren und europaweit hunderte jeden Tag zusperren, ist Feuer am Dach“, so Waitz.

Ansetzen will er auch beim Lebensmittelimport in die Europäische Union, denn innerhalb der EU würden die Standards beim Tierwohl oder beim Umweltschutz immer höher werden – Standards, die andere Länder so nicht erfüllen müssten. Das sein ein unfairer Wettbewerb, so Waitz: „Jetzt wird das Mercosur Abkommen, das Freihandelsabkommen mit Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern, wieder verhandelt. Das würde den zollfreien Import zum Beispiel von Rindfleisch ermöglichen, wir haben aber reichlich Rindfleisch in Österreich und ganz Europa. Importprodukte müssen dieselben Standards erfüllen wie unsere eigene Produktion, sonst machen wir unsere Landwirtschaft kaputt.“

Hinhören und erklären

Dass die EU-Skepsis bei vielen Menschen wächst, merkt auch Thomas Waitz. Hinhören, wo der Schuh drückt, aber auch die positiven Effekte der EU den Menschen erklären – da will der Südsteirer im EU-Wahlkampf und auch nach der EU-Wahl verstärkt ansetzen.