Steiermarkschau Logo
ORF
ORF
Kultur

Steiermark Schau macht Schloss Eggenberg zur Bühne

Das Schloss Eggenberg wird zum Zentrum der Steiermark Schau 2025 – die dritte Auflage der Schau thematisiert dabei das Leben des Grazer Fürstentums Eggenberg. Neben dem Schloss wird die Schau auch wieder in einem Pavillon auf Reisen gehen.

Anlässlich des 400-Jahr-Jubiläums verwandelt sich das Barockschloss in eine Bühne, die unverfälscht das Leben zu Zeiten der Adelsfamilie Eggenberg zeigen soll. Ein mobiler Pavillon thematisiert Parallelen zwischen der Geschichte und heute und wird durch steirische Regionen sowie ins Ausland reisen.

Das erwartet die Besucher

„All the world’s a stage“, zitierte Paul Schuster, der Abteilungsleiter des Schlosses Eggenberg, aus Shakespeares „Wie es euch gefällt“ im Zuge der Präsentation am Montag. Doch soll auf der Bühne nicht das England des 17. Jahrhunderts dargeboten werden, sondern das Leben rund um das Grazer Fürstentum Eggenberg: der prunkvolle Alltag im Schloss, die unterschiedlichen Rollen der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Klang der damaligen Zeit (in Kooperation mit der Styriarte). Die Besucherinnen und Besucher erwarte ein Einblick in versteckte Bilder und Botschaften.

Neben einem interaktiven Modell des Schlosses im Erdgeschoß, das auch nach 2025 bestehen bleiben soll, werden im zweiten Stock die Lebenswelten von Frauen und Männern um 1600 erklärt. Dabei sollen erstmals Zimmer – vor allem im Westflügel – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Schuster versprach, die Steiermark Schau werde auch jene überraschen, die das Schloss bereits kennen; das Archäologiemuseum und das Münzkabinett – beide ebenfalls am Standort Schloss Eggenberg – werden auch eingebunden.

Schloss Eggenberg
APA/UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM/ZEP
Schloss Eggenberg beheimatet die Steiermark Schau 2025

Eine Brücke zwischen Barock und Gegenwart

Der Pavillon soll, wie bei den vergangenen beiden Schauen, unter der Leitung von Antonia Sorger-Domenigg bereits vor der Eröffnung im Frühjahr 2025 in Wien Halt machen. Geplant sei, eine Brücke zwischen Barock und Gegenwart zu schlagen. Schuster erinnerte daran, dass Themen wie Krieg, Pandemie, Klimasorgen und soziale Umbrüche damals zu großer Unsicherheit geführt hätten.

Nach dem Prolog in Wien soll der Pavillon in drei Teile geteilt werden: Während einer im Schloss Eggenberg zu sehen ist, touren die anderen beiden durch steirische Regionen bzw. ins Ausland. Marko Mele, Geschäftsführer des Universalmuseum Joanneum, nannte bereits Ljubljana und Zagreb als potenzielle Stopps.

Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) beschrieb am Montag das Schloss Eggenberg als Teil des „kollektiven Erlebnisses“ der Steirer und Grazer. Ihm sei es ein Anliegen, durch den Prolog das steirische Erleben nach Wien zu bringen. Für die Schau werden auch kostbare Leihgaben aus dem Ausland nach Graz geholt.

6,7 Millionen Euro Budget

Im Jahr 1625 entschloss sich Hans Ulrich, der erste Fürst von Eggenberg, auf den Algersdorfer Feldern im Westen von Graz sein Prunkschloss zu errichten. Die Eggenberger erlebten einen kometenhaften Aufstieg und erwirtschafteten als Kaufleute großen Reichtum. Anfang des 18. Jahrhunderts erlosch das Adelsgeschlecht. Übrig blieb das Schloss, das heute zu einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Steiermark zählt.

Die Steiermark Schau wurde 2021 vom Land Steiermark als Nachfolger der Landesausstellungen ins Leben gerufen und findet im Zweijahrestakt statt. Die dritte Ausgabe beginnt mit dem Prolog mittels Pavillon im März 2025 in Wien, die Laufzeit ist von April bis November 2025. Das Budget beträgt laut Mele 6,7 Millionen Euro. Weitere Details zum Programm sollen im Oktober 2024 vorgestellt werden.