Flüchtlingsquartier Spital am Semmering
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Chronik

Asylunterkunft Semmering: Familien zurück

Aus Brandschutzgründen ist die Asylunterkunft am Semmering seit zwei Wochen gesperrt. Seither habe sich einiges getan, und so können am Mittwoch wieder bis zu 100 Menschen einziehen. Kritik am Heim kommt von der FPÖ, die mit einem Postwurf für Diskussionen sorgt.

Vor zwei Wochen wurde das Asylquartier in Steinhaus am Semmering aus Brandschutzgründen geräumt, denn im November des Vorjahres hat die Gemeinde einige Mängel festgestellt – mehr dazu in Asylquartier: Gemeinde über Räumung verwundert (21. Februar 2024). Am Mittwoch kehrten die ersten Familien nach Steinhaus am Semmering zurück.

Nicht mehr „Gefahr im Verzug“

Es gebe teilweise neue Türen und Böden, weniger oder andere Möbel und freie Fluchtwege. In Summe habe sich seit der Kritik an den Brandschutzmaßnahmen einiges im Asylquartier Steinhaus am Semmering getan, sagt Bürgermeisterin Maria Fischer (SPÖ): „Wir wissen auch, bestätigt von unserem Bausachverständigen, dass Dinge, die im November nicht gepasst haben, dass diese geändert worden sind. Und darauf hat man mit einem entsprechenden Bescheid reagiert, in dem wir gesagt haben, Gefahr im Verzug ist jetzt nicht mehr gegeben.“

Vorrang für schulpflichtige Kinder

Am Mittwoch sollten die ersten Bewohner ins Asylquartier in Steinhaus am Semmering zurückkehren, sagt Andreas Achrainer von der Bundes-Betreuungsagentur (BBU): „Jetzt ist es einmal wichtig, dass schulpflichtige Kinder wieder in die Schule gehen können. Wir werden hier eine erste Anzahl von 50-80 Personen wieder belegen. Und dann wird man sich den Bedarf ansehen müssen, wie die weitere Belegung ausschaut.“

Postwurf der Freiheitlichen sorgt für Aufregung

Unterdessen sorgt laut Bürgermeisterin Fischer ein Postwurf der Freiheitlichen in Steinhaus am Semmering für Aufregung. Einmal mehr wird die Schließung der Einrichtung gefordert: „Da steht aber auch drinnen, dass ich meinen eigenen Bescheid zurückgezogen habe, was nicht stimmt, denn ich kann einen Bescheid gar nicht zurückziehen. Wenn, dann kann ich mit der BBU eine Lösung finden. Es ist so viel an Unwahrheit da drinnen, dass mir die Sprache weggeblieben ist.“

Außerdem ist von zahlreichen Polizeieinsätzen die Rede. Polizeieinsätze bestätigt auch die BBU, allerdings nicht wie im Flugblatt beschrieben und nicht in der genannten Dimension. „Es ist rund um die Uhr jemand da, wir stellen Sicherheitsdienste zur Verfügung, wir haben eine gute Tagesbetreuung, und all diese Vorkommnisse, die hier geschildert werden, stimmen so einfach nicht. Das ist ein Tiefpunkt, eine gezielte und bewusste Desinformation.“ Im Flugblatt geben die Freiheitlichen an, dass sie die entsprechenden Informationen aus einer parlamentarischen Anfrage an den Innenminister bezogen hätten.