Tiere

Wildkatze in Deutschlandsberg gesichtet

Im Bezirk Deutschlandsberg hat eine Wildkamera am Donnerstag eine kleine Überraschung für die Jägerschaft geliefert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war eine Wildkatze in der Nacht vor die Linse gelaufen, bestätigen Experten.

Vor 150 Jahren war die Europäische Wildkatze weit verbreitet, heute geht man zwar wieder von steigenden Zahlen aus, aber sie gilt nach wie vor als gefährdete Tierart Österreichs.

In der Nacht vom 6. auf 7. März 2024 wurde ein einzelnes Exemplar auf der Soboth fotografiert und der steirischen Landesjägerschaft im Zuge des Monitorings von besonderen Wildarten gemeldet.

Wichtiger Nachweis dieser Wildart

Da diese Wildart sehr zurückgezogen, scheu und heimlich lebt, sind Nachweise selten, aber sehr bedeutend für den Nachweis dieser Wildart. In Friaul gibt es laut Wildkatzenexperten eine wachsende Population, die mittlerweile auch Kärnten erreicht hat. Es ist also durchaus möglich, dass die aktuelle Sichtung aus Kärnten zugewandert ist. Das Streifgebiet eines Kuders (männliche Wildkatze) wird mit ca. 1.000 Hektar angegeben, das Streifgebiet von Katzen ist deutlich kleiner, beträgt aber auch oft über 300 Hektar .

Wildkatze auf der Wildkamera
Steirische Landesjägerschaft

Wildkatzen lieben den Wald

Die vor allem in der Dämmerung und in der Nacht aktive Wildkatze bevorzugt in unseren Breitengraden den Wald als Lebensraum. Sie ist eine spezialisierte Jägerin von Kleinsäugern (Mäusen), aber auch Jungtiere von Raufußhühnern (Beispiel Auerhahn) gehören zu ihrem Beutespektrum.

Der bedeutendste Mortalitätsfaktor für Wildkatzen stellt der Straßenverkehr dar. Aktuell muss man davon ausgehen, dass einige der im Straßenverkehr getöteten Katzen auch den Wildkatzen zuzuordnen sind.

Monitoring der Tiere für Jägerschaft wichtig

Für die Jägerschaft ist das Monitoring von verschiedenen Wildarten eine der Kernaufgaben. Zum einen ist die laufende Erhebung über Bestandszahlen und -entwicklungen die Grundlage, um den gesetzlichen Auftrag, den die Jagd in Bezug auf jagdbare Arten hat, zu erfüllen. Der ganzheitliche Ansatz der Jagd umfasst aber auch das Monitoring von geschützten Arten.

Dieses Monitoring erfolgt flächendeckend, ehrenamtlich und kostenlos. Somit profitierten alle am Geschehen in der steirischen Natur Interessierten vom Fachwissen der über 24.000 Jägerinnen, heißt es von der steirischen Jägerschaft.

Drohnen bedrohen Wildtiere

Die Begeisterung über die Natur und das Interesse an Wildtieren steige insgesamt. Für Wildtiere soll dieses Interesse aber nicht unangenehm werden, so die Experten. Wildtiere zu fotografieren oder gar mit Drohnen zu verfolgen, erfreue sich steigender Beliebtheit. Man sei daher mittlerweile sehr vorsichtig, wenn es um die Mitteilung von genaueren Ortsangaben gehe, sagt Bezirksjägermeister Johann Silberschneider.