Bürgermeister-Kandidaten Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus), NEOS-Plakat, Bernhard Auinger (SPÖ)
ORF/Georg Hummer
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Politik

Steirische KPÖ jubelt mit Salzburger Parteifreunden

Bei den Gemeinderatswahlen in Salzburg hat es in der Stadt Salzburg einen politischen Knalleffekt gegeben: SPÖ und KPÖ Plus liegen vorn, die ÖVP stürzt ab. Dementsprechend groß war der Jubel im kommunistischen Graz.

In der Stadt Salzburg wird es ein Duell zwischen SPÖ und KPÖ Plus um den Bürgermeistersessel geben: Der Sozialdemokrat Bernhard Auinger geht als knapp Führender in die Stichwahl gegen den Kommunisten Kay-Michael Dankl. Auch im Gemeinderat liegt die SPÖ vor der KPÖ Plus – mehr dazu im Liveticker und in Stadt Salzburg: SPÖ vorne, ÖVP stürzt ab (beide salzburg.ORF.at).

Kahr: „Dankl hat einen inhaltlichen Kompass“

Vertreter der steirischen KPÖ fieberten am Sonntag mit den Genossen in Salzburg mit, und als die Ergebnisse bekannt wurden, war der Jubel groß. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr – oftmals auch als Lehrmeisterin von Kay-Michael Dankl bezeichnet – ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden: „Es geht nicht darum, ob ich jetzt zufrieden bin, der Kay-Michael Dankl ist ein gescheiter Mensch, der es begriffen hat, dass es wichtig ist, einen inhaltlichen Kompass zu haben, aber auch ganz konkret für die Leute da zu sein. Und das ist jetzt belohnt worden.“

Themenwahl ähnlich wie in Graz

Dem Grazer Vorbild folgend, setzt Kay-Michael Dankl auch in Salzburg – wo die Wohnkosten explodieren – auf dieselben Themen: Leistbares Wohnen und Soziales stehen im Vordergrund, zudem spendet er ebenfalls Teile seines Politgehalts.

Viele Nichtwähler angesprochen

Das Ziel Dankls, Nichtwähler anzusprechen, ist aus Sicht der Grazer Parteifreunde gelungen: „Die KPÖ Plus war in Salzburg vor allem in den Stadtteilen gut unterwegs, wo die Wahlbeteiligung zuletzt sehr gering war, wo die Leute enttäuscht sind vom politischen System“, sagt der Grazer Gemeinderat Hanno Wisiak. KPÖ-Urgestein Ernest Kaltenegger ergänzt: „Die Wählerinnen und Wähler haben es satt, so durchgestylte Politik verfolgen zu müssen, sondern es kommt darauf an, dass auf keinen Menschen vergessen wird.“

In zwei Wochen steht Kay-Michael Dankl in der Stichwahl und hat nach Elke Kahr als zweiter KPÖ-Politiker die Chance auf das Bürgermeisteramt in einer Landeshauptstadt – dazu sagt die Grazer Bürgermeisterin: „Natürlich würden wir uns freuen, wenn wir eine zweite Stadt in Österreich erobern könnten, aber das war nie die Ausgangsposition. Für uns war es einfach das Ziel, in den Städten und Gemeinden stärker zu werden, und das ist dem Kay und seinem Team in einem Ausmaß geglückt, dass wir riesig stolz sind.“

Jedenfalls bedeute das Ergebnis der Salzburg-Wahl Rückenwind für die anderen Wahlen im heurigen Jahr, ist Kahr überzeugt: „Es gibt uns ganz viel Rückenwind, klar, und ich bin überzeugt, dass wenn wir uns immer so treu bleiben, und am Tag nach der Wahl immer so weiterarbeiten mit den Themen, für die wir stehen, dann ist ganz viel möglich.“