Künstliche  Intelligenz
APA/dpa/Sebastian Gollnow
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Wissenschaft

EU hat KI-Nutzungsregeln verschärft

Am Mittwoch ist im EU-Parlament in Straßburg ein europaweit einheitliches Regelwerk zur Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) beschlossen worden. Das Gesetz schreibt strenge Regeln für die Nutzung von KI-basierten Systemen vor.

Einerseits soll durch das Gesetz die Kenntlichmachung von durch Künstliche Intelligenz geschaffenen Texten, Bildern oder Videos gesichert werden, andererseits soll auch der Einsatz von KI-Anwendungen in sensiblen Bereichen reglementiert werden – mehr dazu in Strenges Gesetz zu KI beschlossen (news.ORF.at)

Überall ist KI im Spiel

Mittlerweile ist die Anwendung von KI auch im privaten Bereich beinahe allgegenwärtig: Ob Online-Einkaufsplattformen oder Chat-GPT – überall ist KI im Spiel. Sie hat Einfluss „auf unser Meinungsbild, auf unsere Entscheidungen und damit auch durchaus einen gravierenden Einfluss auf unser Leben“, so der steirische Wissenschaftler und Joanneum-Research-KI-Spezialist Andreas Windisch, der beim Gesetzesentwurf für Österreich mitverhandelt hat.

Das neue EU-Gesetz soll nun sicherstellen, dass KI-Systeme, „sicher, zuverlässig und transparent sind. Es sind die ausschlaggebenden Kriterien, um sicher zu stellen, dass diese Systeme mit den Grundrechten und den Werten der Union im Einklang sind“, so Windisch weiter.

Kein Sozialkredit-System mittels KI

Das Risiko von KI-Anwendungen für Menschen soll gesetzlich in „inakzeptabel“, „hoch“ und „niedrig“ eingestuft werden. Das Gesetz schreibt zu den einzelnen Stufen jeweilige strenge Regeln für die Nutzung und bei „inakzeptabel“ sogar ein Verbot vor. Ein Sozialkredit-System mittels KI wie in China soll in der EU nicht möglich sein – ein solches System erhebt automatisiert das Verhalten der Menschen und bewertet es mit Punkten.

Als „Hochrisiko-Anwendungen“ sollen bereits sehr verbreitete KI-Anwendungen eingestuft werden: „Das ist zum Beispiel in Bewerbungsprozessen, bei Job-Bewerbungen, in der Exekutive, Kreditvergaben, in der medizinischen Diagnostik und so weiter.“

KI an sich, so Windisch, sei aber keine Bedrohung: „Ich bin sehr gespannt, was da noch auf uns zukommt, weil es hat sich in relativ kurzer Zeit unglaublich viel getan.“ Bei Verstößen gegen das Gesetz drohen Strafen von bis zu 35 Millionen Euro oder bis zu sieben Prozent des Jahresumsatzes eines Unternehmens.