Arbeiterkammer Steiermark
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Politik

AK-Wahlen: Fünf Listen kämpfen um 440.000 Stimmen

Bei der Wahl der steirischen Arbeiterkammer (AK) von 16. bis 29. April treten fünf Listen an. Der amtierende Präsident Josef Pesserl will als Listenführer der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) eine weitere Amtszeit anhängen.

Für Pesserl wird es nach zwei Amtsperioden die letzte Wahl sein. Seit 2013 steht der 67-Jährige an der Spitze der Kammer, 2019 fuhr seine FSG mit 64,4 Prozent fast zwei Drittel der Stimmen ein. Die zentralen Themen des am 1. Februar gestarteten Wahlkampfs sind Gesundheitsversorgung, Pflege, Bildung, Wohnen sowie die Preise von Strom und Mineralölprodukten.

Pesserls Herausforderer sind unter anderem Peter Amreich für den ÖAAB-FCG, die Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA) mit Harald Korschelt, AUGE/UG mit Sandra Hofmann und der Gewerkschaftliche Linksblock GLB-KPÖ mit Spitzenkandidat Georg Erkinger.

ÖAAB-FCG „will ein starkes Plus zulegen“

Amreich steht als neuer Spitzenkandidat für die Christgewerkschafter ganz oben auf der Liste. Der 56-jährige Stainzer will ausgehend von den 14,1 Prozent im Jahr 2019 ein „starkes Plus zulegen“ – das Ziel seien 20 Prozent, womit sich je nach Wahlbeteiligung wohl der Posten des Vizepräsidenten in der Kammer ausgehen könnte.

Nun geht Amreich mit dem Listenzusatz „Steirische Volkspartei“ ins Rennen und hofft auf viele Briefwähler und die Hilfe der „ÖVP-Organisationskraft“. Als Obmann der Pendlerinitiative habe er sich schon einen Namen gemacht, er will sich aber auch für Steuerfreiheit bei Überstunden und Steuererleichterungen für arbeitende Menschen im Pensionsalter einsetzen.

Neuer steirischer Spitzenkandidat

Auch der kommunistische Gewerkschaftliche Linksblock (GLB) stellte am Dienstag seinen neuen steirischen Spitzenkandidaten Georg Erkinger vor – er ist auch GLB-Bundesvorsitzender. „Die Arbeiterkammer muss mehr Druck auf die Politik ausüben“, forderte er.

KPÖ-Landesvorsitzender Robert Krotzer beschrieb die AK als „eingeschlafen, verkrustet“ – bei der FSG fehle die „inhaltliche Auseinandersetzung“. Zentrale Anliegen des GLB seien Mietzins-Obergrenzen, ein Mindestlohn von 2.400 Euro und Preisregulierungen. „Das Ziel ist, ein Plus einzufahren“, erklärte Erkinger – 2019 erhielt der steirische GLB viereinhalb Prozent der Stimmen.

Über 440.000 Stimmberechtigte

Wählen dürfen laut AK diesmal über 440.000 Stimmberechtigte. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können ihre Stimmen in 739 Betriebswahlsprengel – sprich Wahllokalen in Unternehmen – abgeben oder auch mittels Wahlkarte über den Postweg oder persönlich in einem öffentlichen Wahllokal.