Bei der Produktion „Der Kirschenrummel“ geht die Oper in die Stadt: Die Musiktheater-Performance findet im öffentlichen Raum statt und erzählt und vertont dabei Grazer Stadtgeschichte.
Historisches Ereignis
Die Aufführung wird laut Oper auf dem Kaiser-Josef-Platz beginnen und im Kunsthaus am Südtiroler Platz enden – nicht zufällig, denn sie erinnert an ein historisches Ereignis: Im Graz des Jahres 1920 formierte sich nach heftigen Diskussionen über die gestiegenen Kirschenpreise ein Protestzug von Frauen, dem sich nach und nach Unzufriedene aus allen Lagern anschlossen und der auf dem Südtiroler Platz von der Polizei blutig niedergeschlagen wurde; dabei gab es mehr als ein Dutzend Tote.
Musikalischer Spaziergang von heiter bis ernst
Diesen „Kirschenrummel“ bringt die Oper unter der musikalischen Leitung von Stefan Birnhuber und inszeniert von Florian Kutej mit einem kleinen, mobilen Instrumentalensemble und Musik der 1920er- und 1930er-Jahre auf die Straßen der Stadt: „Der Spaziergang startet heiter-vergnüglich mit Schlagern der Zwischenkriegszeit, lässt auf dem Zug durch die Stadt mit Liedern von beispielsweise Hanns Eisler oder Ernst Krenek auch ernstere Musik dieser Zeit erklingen und endet schließlich vor der im Kunsthaus ‚reaktivierten‘ Wall des amerikanischen Konzeptkünstlers Sol LeWitt“, hieß es von der Oper.
Helfende Stimmen gesucht
Dieses Opern-Experiment soll auch mithilfe von interessierten Choristen in Szene gesetzt werden: Deshalb sucht die Oper Sängerinnen und Sänger mit Chorerfahrung, die unentgeltlich mitgestalten wollen und das Stück Stadtgeschichte zum Leben erwecken. Die Proben beginnen Ende April, am 25. Mai ist Premiere. Bewerbungen sind bis 31. März 2024 per E-Mail an Florian Kutej möglich.