ein aufgeschlagenes Buch
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Wirtschaft

Buchhandel unter Druck: Steuersenkung gefordert

Die heimischen Buchhändler fordern eine Senkung der Umsatzsteuer. Aufgrund der Teuerung blickt der Buchhandel mit Sorgen in die Zukunft: Papier, Energie, Transport und Personal würden immer teurer, mehr und mehr Händler sperrten zu.

In den letzten zehn Jahren sei die Zahl der steirischen Buchhändler um ein Viertel gesunken, derzeit zähle man 173 Händler, so Beatrice Erker, Obfrau für den Buchhandel in der Wirtschaftskammer. Allein in den ersten beiden Monaten 2024 betrug der Rückgang an Gewerbeberechtigungen ein Prozent.

Teuerung „erdrückt“ Buchhandelslandschaft

Alarmierende Zahlen für den Buchhandel, der laut Erker unter großem Druck steht: „Die Produktionskosten sind abermals gestiegen, weil die Druckereien energieintensiv sind. Die Transportkosten sind enorm gestiegen und vor allem die Personalkosten und die Mietpreise für den stationären Buchhandel. Diese vielen Faktoren zusammen erdrücken momentan die Buchhandelslandschaft.“

Von zehn auf vier Prozent

Deshalb will man jetzt den Druck auf die Regierung, konkret auf den Finanzminister, erhöhen und fordert eine Senkung der Umsatzsteuer auf vier Prozent. „Wir konkurrieren hier mit dem gesamten deutschsprachigen Raum. Da sieht man, dass wir in Österreich den höchsten Steuersatz aufweisen, nämlich zehn Prozent. Im Vergleich dazu hat Deutschland sieben Prozent, Südtirol hat vier Prozent und die Schweiz sowieso nur 2,6 Prozent“, erklärt Erker.

Nicht zulasten der Käufer

Die Buchhändler hätten für die Preisgestaltung keinen Spielraum, weil die Verlage die Preise festlegen. Eine Änderung beim Steuersatz würde auf jeden Fall nicht zulasten des Käufers gehen, so Erker: „Für den Käufer ändert sich überhaupt nichts, weil der sowieso immer die Umsatzsteuer mitzahlen muss.“ Ein Verlust der Vielfalt im Handel würde zulasten kleiner, österreichischer Verlage sowie der Autorinnen und Autoren gehen.

Bibliotheken auch betroffen

Die Teuerung zu spüren bekämen auch die Bibliotheken, so Michaela Haller, Geschäftsführerin des Lesezentrums Steiermark, das für alle öffentlichen Bibliotheken und Schulbibliotheken in der Steiermark zuständig ist. Das Ankaufsbudget für Bücher werde nicht höher, was es vor allem für kleinere Bibliotheken schwieriger mache.