Kleinkunstvogel
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Kultur

Grazer Kleinkunstvogel fliegt zum 38. Mal

In drei Vorrunden werden bis 23. März im Grazer Theatercafe sechs Finalisten auserkoren, die schlussendlich um den begehrten Preis kämpfen. Viele landesweitbekannte Kabarettisten haben bereits diesen renommierten Nachwuchskabarett-Preis gewonnen.

Paul Pizzera, Mike Supancic, Clemens Maria Schreiner, Martin Puntigam, Michael Mittermaier: Einige der bekanntesten Kabarettisten des Landes haben ihre Karriere mit dem Sieg des Grazer Kleinkunstvogel gestartet.

„Kriterien sind ganz klar“

Bei der Anmeldung überprüft die Jury gewisse Punkte, um die Kandidaten und Kandidatinnen für die Vorrunden auszuwählen. „Wir überprüfen, passt die Geschichte irgendwo in den Bereich Kleinkunstkabarett, und ist diese Person nicht zu professionell. Das heißt, die Kriterien sind ganz klar: Es muss sich um das erste aufgeführte Programm handeln und es darf keine allzu große Anzahl von bereits bezahlten Auftritten gespielt sein. Wir achten darauf, dass es Kabarettneulinge sind“, erklärte Organisator Simon Pichler.

Neulinge aus unterschiedlichen Kabarettsparten

An allen drei Abenden treten Kabarettneulinge auf, die in den unterschiedlichsten Sparten aktiv sind. 30 Prozent dieser Teilnehmer sind weiblich. Es kann Alles kommen so war vor einigen Jahren Tobias Ennemoser alias Tubaffinity da, „der sein ganzes Programm auf seiner Basstuba aufgebaut hat.“

Ein abendfüllendes Programm

Ins Finale am 23. März kommen schließlich die besten sechs Nachwuchskabarettistinnen und Kabarettisten, nachdem sie an den Vorrundentagen von einer Jury ausgewählt wurden. Die Gewinnerinnen und Gewinner müssen aus den 15-minütigen Spots ein abendfüllendes Programm gestalten. Das „Schaulaufen“ findet am 24. März statt. „Das ist glaube ich auch bei der Jury immer so ein bisschen im Hinterkopf: Diese Viertelstunde, schön und gut, aber können wir uns vorstellen, dass des ein ganzer unterhaltsamer Abend wird.“

Zu gewinnen gibt es den Jurypreis und den Publikumspreis, der in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten an sehr prominente Menschen gegangen ist: „Die Liste der Kleinkunstvogelsieger liest sich sehr prominent. Es liest sich aber sogar die Liste der Nicht-Gewinner sehr prominent: Ludwig Müller konnte nicht gewinnen.“ Als Sieger erhält man allerdings auch einige Auftritte. „Drei Spieltage im Theatercafe sind natürlich mit Abstand der wertvollste Teil des Gewinns“, betonte der Organisator.

Wandel in der Kabarettszene

In den vergangenen Jahren hat sich die Kabarettszene natürlich auch gewandelt. Als Pichler anfing um, „1980 war die Szene von Einzelkämpfern bestimmt. Das hat sich geändert. Sehr sehr viele Leute probieren Kabarett zu machen. Ich bedauere ein bisschen, dass die Leute, die sich trauen, scharf gegen den Strich zu fahren, selten sind.“