Anti-Rassismus-Konferenz in Graz
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Soziales

Konferenz gegen Rassismus in Graz

Der Fall einer jungen Muslimin, die wegen ihres Kopftuchs von einem Grazer Apotheker beschimpft worden ist, hat für viel Aufregung gesorgt – das ist aber lange kein Einzelfall. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus fand in Graz eine Anti-Rassismus-Konferenz statt.

Das Ziel der Konferenz lautete: Dem Rassimus keinen Platz geben – Rassismuserfahrung habe viele Gesichter, denn noch immer werden Menschen wegen ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion diskriminiert.

Anti-Rassismus-Konferenz in Graz
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„Nicht einfach hinnehmen“

„Auf dem Weg zur Anti-Rassismus-Konferenz wurde ich auf der Straße beschimpft. Ja, sichtbare Musliminnen erleben einen Alltagsrassismus, schwarze Menschen erleben Alltagsrassismus, Menschen, die zu Minderheiten gehören erleben Alltagsrassismus“, sagte Aktivistin Senida Alibegovic.

Aus Scham und wegen sprachlicher Schwierigkeiten würden sich Betroffene oft nicht gegen Angriffe wehren. Irina Karamarkovic, Vorsitzende des Grazer Migrantinnenbeirats, rät, „juristische Möglichkeiten auzuschöpfen, schauen, ob es Zeuginnen und Zeugen gibt. Man sollte das nicht einfach hinnehmen“.

Intervention und Anzeigen

Unterstützung erhalten diskriminierte Menschen dabei von der Antidiskriminierungsstelle des Landes Steiermark; deren Leiterin, Daniela Grabovac, sagte: „Wir prüfen das rechtlich, besprechen das mit den Betroffenen, ob sie eine Intervention wollen. Bei diesen klassischen Postings wird bei uns angezeigt. Das geht auch an die Staatsanwaltschaft, wenn zum Beispiel das Verbotsgesetz betroffen ist oder strafrechtliche Verhetzung.“ Im Jahr 2023 war das 225 Mal der Fall – die Dunkelziffer sei aber um einiges höher.

In der Landeshauptstadt Graz beginne Antidiskriminierung bei der Verteilung der Sozialleistungen. „Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind nicht nur geschult darauf, sondern wir haben das Regelwerk auch so ausgelegt, dass jede und jeder, der bei uns lebt, den gleichen Zugang zu Rechten und Freiwilligenleistungen hat“, sagte die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ).