Tamara Tippler
APA/AFP/DIMITAR DILKOFF
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Sport

Jung-Mama Tippler wieder im Starthaus

Als Vorläuferin in Saalbach-Hinterglemm hat sich Jung-Mama Tamara Tippler der anvisierten Rückkehr in den alpinen Ski-Weltcup angenähert. „Bin Mama, liebe aber meinen Beruf noch immer“, ließ die Steirerin danach wissen.

„Das Kribbeln war sofort wieder da“, sagte die bald 33-jährige Steirerin am Mittwoch, nachdem sie sechs Monate nach der Geburt ihrer Tochter Mia in Saalbach-Hinterglemm wieder über die Abfahrtspiste gejagt war. Die schnelle Rückkehr brachte ihr neben Bewunderung von Branchenkolleginnen auch Kritik in sozialen Netzwerken ein.

Pläne für das kommende WM-Jahr

„Da sieht man, wie viele Trainer und Mamas es gibt, die alle einen Rat parat haben“, meinte Tippler nach ihrer Fahrt. Sie habe sich ihre Entscheidung gut überlegt, möchte mit einer Rückkehr auch mit alten Rollenbildern aufräumen und wälzt offen Pläne über Rennstarts im kommenden WM-Jahr.

Vorerst sei die Rückkehr in den Ski-Zirkus noch eine Vision, betonte Tippler – Gespräche mit Entscheidungsträgern werden folgen. „Ich muss zuerst herausfinden, ob ich wieder volles Risiko gehen kann und will. Mein erstes Gefühl ist: Ja. Ich bin Mama, liebe aber meinen Beruf noch immer“, sagte Tippler.

Training mit Renate Götschl

Sie steige nicht mehr so leicht ins Flugzeug oder Auto. Bei einem tatsächlichen Comeback wäre sie mitunter auch wochenlang, etwa beim Trainingscamp in Südamerika, von ihrem Nachwuchs getrennt, die Rahmenbedingungen für ein „stabiles Umfeld für Mia“ seien aber gestellt. Tippler selbst ist als Polizeisportlerin derzeit in Karenz. Im Weltcup würde die zehnfache Podest-Fahrerin aufgrund ihres geschützten Status gleich wieder mit einer guten Nummer am Start stehen. Körperlich habe sie Aufholbedarf, auf Schnee hat sie zuletzt auf Eigeninitiative und mit Beistand von Renate Götschl trainiert.

Unterstützung vom Cheftrainer

Die prinzipielle Unterstützung von ÖSV-Cheftrainer Roland Assinger hätte sie. „Als Mutter vom Kind weg zu sein, auch das Risiko des Sports in Kauf zu nehmen, ist nicht ohne. Sie ist aber fest gewillt, das anzugehen. Ich weiß, wenn Tami am Start steht, gibt sie Vollgas“, sagte Assinger. Er stellte eine langsame Reintegration ins Speed-Team, beginnend mit der Vorbereitung auf die WM-Saison, in Aussicht.