Wurms Werke „schaffen eine eigene Welt, die zum Nachdenken anregt“, so Schöpfer. Jedes Kunstwerk werde erst durch eigene Wahrnehmung und Fantasie vollendet. Der Künstler ziele darauf ab, dass Betrachter sich mit den Skulpturen näher auseinandersetzen und die wahre Bedeutung dahinter erkennen. Landeshauptmann Christopher Drexler, Gerald Schöpfer und Dorothea Jaufer, Tochter von Josef Krainer sen., zeichneten Wurm mit dem Großen Josef Krainer-Preis 2024 aus.
Erfinder der „fetten Autos“ und „fetten Häuser“
Ein herausragendes Beispiel seiner Werke sei der „Truck“, ein Lkw, der in gebogener Form an einem Gebäude befestigt ist, sowie sein „House“, ein kleines Haus, das die Definition der Platzangst verkörpert. Seine bekannten fetten Häuser und fetten Autos könnten als Kritik an der Konsumgesellschaft verstanden werden.
Erwin Wurm wurde 1954 in Bruck an der Mur geboren und begann nach dem Studium der Kunstgeschichte und Germanistik in Graz ein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und an der Akademie der bildenden Künste. Dort machte er sich einen Namen mit seinen beeindruckenden Skulpturen, bei denen er Alltagsgegenstände verwendete. In den späten 1980er-Jahren begann Wurm an seinen sogenannten „One Minute Sculptures“ zu arbeiten – diese entstehen spontan und zeigen Personen in seltsamen und fast unnatürlichen Posen.
Werke weltweit zu bewundern
Heute lebt und arbeitet Wurm in seiner Schlossanlage in Limberg, in Niederösterreich, in Wien und New York. Sein Lebenswerk ist weltweit in etwa 100 Museen und Galerien zu bewundern – unter anderem im Skulpturenpark südlich von Graz, wo die Saison in zwei Tagen wieder eröffnet wird.