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Wirtschaft

Wasserverteilung ändert sich durch Klima

Die veränderten klimatischen Bedingungen haben in den letzten Jahren den Wasserhaushalt der steirischen Flüsse beeinflusst. Die fehlenden Wassermengen haben Folgen in Form von trockenen Frühsommern und Starkregen-Ereignissen.

Das Ausbleiben der Schneeschmelze im Frühjahr sorgt für fehlende Wassermengen. Die Konsequenzen werden zum Problem vor allem für die Wasserkraft und die Landwirtschaft. Der Verband der Kleinwasserkraftwerke erwartet in naher Zukunft daher einen harten Wettbewerb um das „Gut Wasser“.

„Lokal sehr unterschiedlich“

Dass sich die Niederschlagsmengen und die Pegelstände der steirischen Flüsse in der Jahresverteilung verändert haben, bestätigt Alexander Podesser von der Geosphere Austria. „Aufgrund der höheren Schneefallgrenze steht im Winter mehr Wasser in den Flüssen zur Verfügung, im Frühsommer weniger und im Hochsommer mehr Niederschläge, aber lokal sehr unterschiedlich“, erklärt Podesser.

Aus den Veränderungen ergebene sich für die steirischen Kleinwasserkraftwerke, die Strom für 530.000 Haushalte erzeugen, drastische Folgen. Im Winter sei die Wassermenge sogar etwas besser verteilt, problematisch seien aber die Sommermonate, wie Bernd Lippacher, Sprecher der 650 heimischen Kleinwasserkraftwerkebetreiber erklärt.

Starkregen und trockene Frühsommer

Ein Problem sei der Starkregen. „Diese Niederschläge sind nicht nachhaltig, als das sie irgendwo gespeichert werden, sondern die rinnen relativ schnell wieder ab und bringen somit kaum energetische Nutzung“, so Lippacher

Ein weiteres Problem seien die trockenen Frühsommer. Immer öfter komme es zu Kraftwerks-Abschaltungen aufgrund zu niedriger Pegelstände. Das könnte sich weiter zuspitzen, erklärt Lippacher: „Das sehen wir auch in einigen Landesteilen, dass Bewässerungssysteme installiert werden und das ist ein Wettbewerb um das Gut Wasser. Auf der einen Seite die energetische Nutzung, auf der anderen Seite die Nutzung für die Land und Forstwirtschaft.“

„Begehrlichkeiten zu mehr Bewässerung“

Die Landwirtschaftskammer bestätigt das vermehrte Auftreten an „Begehrlichkeiten zu mehr Bewässerung“, verweist aber auf eine in der Steiermark strenge behördliche Regelung dazu. Zumindest einen Vorteil habe diese Entwicklung, so Meteorologe Alexander Podesser: Mehr Regen im Winter stärke die Grundwasserpegel und habe zumindest heuer für eine Entspannung gesorgt.