Mensch bezahlt an Laptop
Public Domain
Public Domain
Chronik

Flut an Betrugsopfern durch Phishing-Mails

Jeden Tag wenden sich verzweifelte Steirerinnen und Steirer an die Abteilung für Konsumentenschutz der Arbeiterkammer. Sogenannte Phishing-Mails werden immer häufiger. Der Schaden liegt meist bei mehr als 10.000 Euro. Die Banken können danach nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Wer kennt sie nicht, die E-Mails, in denen man aufgefordert wird seine Bankdaten bekannt zu geben – um angeblich persönliche Daten zu aktualisieren. Jeden Tag haben die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer damit zu tun.

In den meisten Fällen können sie nicht mehr helfen, weil die Betroffenen ihre Kontodaten freiwillig hergegeben haben, erklärt Finanz- und Rechtsexpertin Sandra Battisti: „Vor allem seit der Coronazeit ist dieser Anstieg extrem markant. Bei jedem einzelnen Phishing-Fall gibt es einen Schaden von meistens um die 10.000 Euro aufwärts.“

Mails von vertrauten Plattformen

Betroffen seien Männer gleichermaßen wie Frauen. Auch Herkunft und Bildungsniveau würden kaum einen Unterschied machen, sagt Battisti. Waren diese betrügerischen Nachrichten früher oft optisch auffällig und in schlechtem Deutsch verfasst, seien sie heute kaum noch von seriösen Nachrichten zu unterscheiden.

Phishing bezeichnet den Diebstahl persönlicher Daten mit Hilfe gefälschter Webseiten, E-Mails oder Kurznachrichten.

Der Trick ist der selbe geblieben: „Überprüfen Sie die Zahlungsdaten und geben Sie ihre aktuellen Zahlungsdaten über diesen Link ein. Oft gibt’s Phishingmails im Namen der österreichischen Gesundheitskasse oder auch von Finanz-Online. Oft sind die Einstiegslinks angeblich von Disney+, Google oder Amazon.“

Betrüger erlagen vollen Zugriff auf Konten

Damit haben die Betrüger die Zugangsdaten und könnten auch die zweite Sicherheitsstufe, nämlich den Bestätigungs-Code kontrollieren, warnt die AK-Konsumentenschützerin: „Wenn die Hacker auch noch die SMS-Tans abfangen und das wirklich mit einer SMS freigeben, dann ist rein rechtlich diese Zwei-Faktoren-Authentifizierung gegeben. Damit ist die Bank aus der Haftung heraußen und man kann dem Betroffenen, rein rechtlich, nicht mehr helfen.“

Hinzu komme, dass die meisten auch gespartes Geld über ein und das selbe Online-Konto verwalten. Damit haben die Betrüger Zugriff auf große Summen. Die AK-Expertin rät, Vermögen auf mehrere Banken zu verteilen und niemals über einen Email-Link persönliche Daten bekannt zu geben.