Ausstellung „Mist?!“ im Kindermuseum
APA/FELIX NEUMANN
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Kultur

Frida & Fred widmet sich den Ressourcen

Das Grazer Kindermuseum startet am Samstag mit zwei neuen Ausstellungen zum Thema Ressourcen in die neue Saison. Die jungen Besucher können sich mit Papier vielseitig austoben, die etwas älteren Kinder erwartet etwa ein Upcycling-Labor.

„Die Kreativität der Kinder in den Vordergrund stellen, ist unser größtes Anliegen“, so Intendant Jörg Ehtreiber. Zwei Ausstellungen für unterschiedliche Altersgruppen widmen sich elf Monate lang dem Papier sowie der Wiederverwertung.

Vielfalt von Papier entdecken

Im Untergeschoß laden von der Wiener Illustratorin Julie Völk entworfene Schweine Kinder von drei bis sieben Jahren ein, die Vielseitigkeit von Papier kennenzulernen. Die Kleinen toben in einem Bällebad aus Zeitungspapier, bauen Papierboote, hängen Schmetterlinge auf und falten Hexentreppen. Die Kunstwerke der Kinder sollen nach und nach die weißen Wände füllen. Sogar die Tische und Hocker sind aus Karton gefertigt. In Workshops wird mit Pappmaschee experimentiert oder Papier geschöpft.

Ausstellung „Ritsch Ratsch -Papier ganz nah“
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Ausstellung „Ritsch Ratsch -Papier ganz nah“

„Es ist ein kreatives Abenteuer, um zu zeigen, was man mit Papier alles machen kann“, so Ehtreiber über die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Papierhersteller Sappi entstand. Um Papier als Medium geht es auch im Forschungslabor „Büchergeheimnis“, das Kindern Lust am Lesen bereiten soll.

Müllwesen erklären, wie Mist getrennt wird

Einen Stock höher können sich auch Gäste zwischen acht und zwölf Jahren kreativ betätigen. Gemeinsam mit der Abfallwirtschaft der Holding Graz entstand die Ausstellung „MIST?!“, in der Müllwesen den Kindern spielerisch die richtige Abfalltrennung näherbringen. „Laubabfall, Apfelschalen, Gemüsereste – alles in die braune Tonne. Oh, Plastiksackerl ist hier ganz falsch“, erzählt der Audioguide an einem braunen Kasten.

Ausstellung „Mist?!“ im Kindermuseum
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Blick in die Ausstellung „Mist?!“

Ein Großteil des Inventars komme aus dem Lager des Museums oder aus dem Ressourcenpark der Holding Graz. So auch der „Müllwagen-Simulator“, bei dem die Kinder auf einer wackeligen Fläche stehen und auf einem Bildschirm der Müllabfuhr zusehen. In der Mitte des Raumes geht es um „Upcycling“ – dabei wird aus Materialien, die vor dem Wegwerfen gerettet werden, etwas Neues kreiert. In Kojen können die jungen Gäste schneiden, sägen, raspeln, nähen.

„An Kapazitätsgrenze angekommen“

Mit Blick auf die mehr als 110.000 Besucherinnen und Besucher im Vorjahr sagt Ehtreiber: „Wir sind bei weitem an unserer Kapazitätsgrenze angekommen.“ Häufig gebe es Anfragen für Programm, das sich an unter Dreijährige richte, das sei am aktuellen Standort am Grazer Augarten jedoch aus Platzgründen schwer möglich. Das Haus sei ursprünglich für 30.000 jährliche Besuche ausgelegt.

Jugendstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) ließ im Hinblick auf eine mögliche Erweiterung wissen, „das Anliegen ist extrem berechtigt und ich nehme den Ball auf“. Das derzeitige Haus könne man aber nur sehr schwer ausbauen, da die Fläche als öffentliche Parkanlage gewidmet und das Dach schräg ist. „Meine Perspektive wäre ein neues Gebäude“, so Ehtreiber. Konkrete Pläne gebe es aber noch keine. Neben Kindergarten- und Volksschulgruppen ermöglicht die Stadt Graz übrigens heuer erstmals auch Tageseltern einen kostenlosen Besuch im Kindermuseum.