Gassner, Bühne, Kleinkunstvogel, Sieg
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Kultur

Der Kleinkunstvogel fliegt nach Tirol

In Graz wurde der Kleinkunstvogel zum 38. Mal verliehen. Der begehrte Nachwuchspreis für Kabarett und Kleinkunst ging an Thomas Gassner. Der Regisseur erhielt den Jury- und den Publikumspreis.

Insgesamt 18 Newcomer nahmen an den Vorrunden, von Mittwoch bis Freitag, des begehrten Wettbewerbs im Grazer Theatercafé teil. Nur sechs Kabarettisten und Kabarettistinnen schafften es in die Finalrunde am Samstagabend. Die Jury bewunderte das allgemein hohe Niveau, der diesjährigen Acts.

Ein Feuer der Misanthropie

Thomas Gassner hatte eine sehr kurze Vorbereitungszeit, da seine Anreise durch einen Stau verzögert wurde. Vielleicht war dass der letzte Funke, der in ihm während seiner Performance ein Feuer der Misanthropie entfachte. Der Tiroler ist ein selbst bekennender Menschenfeind. Mit seinem Aufhänger: „Ich mag keine Menschen“ startete er seinen 15-minütigen Spot. „Ich kämpfe schwer mit mir und meiner Misanthropie.“

Unerwarteter Erfolg

Der Regisseur selbst meint, dass seine Art von Humor nicht immer denselben Anklang findet, wie im Finale. Mit Jury- und Publikumspreis, „habe ich nicht gerechnet.“ Gassner sagt vor allem, „weil die Sachen, die ich erzähle keine so leichte Kost sind. Ich hätte nicht gedacht, dass das so breite Anerkennung findet, dass freut mich besonders.“ Der Jury gefiel besonders das „zielgerichtete Setzen von Pointen“ und das Publikum lobte den „Humor mit Biss und Köpfchen“.

Gassner, Bühne, Kleinkunstvogel, Sieg
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Sieger Thomas Gassner hält den Kleinkunstvogel in den Händen

Selbstversuch

Gassner hatte in seinem bisherigen Werdegang eher wenige Berührungspunkte mit dem Kabarett. Bis jetzt ist er tätig als Regisseur und als Schauspieler im Theater, erzählt er nach seinem Sieg. Die wohl ersten Berührungspunkte waren als faszinierter Josef Hader Fan: „Diese unglaubliche Kombination von Witz und Schauspielkunst.“ Um sich selbst herauszufordern, „wollte ich mich bewusst was aussetzten, dass ich spüre. Ich komme wieder keine Frage, heute ist nicht alle Tage“, zitiert der Tiroler Paulchen Panther.

Wie es für ihn weitergeht kann er, „nicht abschätzen. Ich bin so glücklich, dass das klappt.“

Weitere Talente

Die anderen Neukabarettistinnen und Kabarettisten machten den Abend zu einem unvergesslichem Erlebnis. Die starke Konkurrenz – Niccolo Loro Ravenni, Gerald Markovic, Tare Landl, Weilihc J. Grossbin und das Duo Coleija – verzauberte das Publikum unter anderem mit italienischem Charme oder Songs mit einer humorvollen Abrechnung der Alphamänner.