Chronik

Zwei Fälle von „falschem Polizisten“

Im Bezirk Leoben beschäftigen gleich zwei Betrugsfälle mit dem sogenannten Trick des „falschen Polizisten“ die Polizei. Ein Fall konnte vereitelt werden. Ein weiterer Fall wurde allerdings von den Tätern vollendet.

Eine 86-Jährige übergab Mittwochnachmittag einen hohen Bargeldbetrag an einen unbekannten Mann. Das Opfer war zuvor von Betrügern erfolgreich manipuliert worden. Ein zweiter Betrugsversuch an einer 83-Jährigen endete kurz vor der Geldübergabe.

Geld an Täter übergeben

Im ersten Fall, der sich in Donawitz ereignete, kontaktierte ein männlicher Täter die Frau aus dem Bezirk Leoben telefonisch und teilte mit, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht habe. Um keine Probleme bei Gericht oder bei der Staatsanwaltschaft zu bekommen, wurde die Frau aufgefordert, dem vermeintlichen Polizisten Bargeld zu übergeben.

Schlussendlich, auch nach einer Bankbehebung, konnte die 86-Jährige das Geld auftreiben und übergab es am Nachmittag vor ihrem Mehrparteienhaus einem unbekannten Mann. Diesen Mann beschrieb die 86-Jährige als sehr dünn, 30-40 Jahre alt, etwas über 175 Zentimeter groß, gebrochenes Deutsch, Kurzhaarfrisur.

Vom Schwiegersohn am Weg zur Geldübergabe angehalten

Der modus operandi des zweiten Falles ist beinahe ident, als Übergabeort wurde die Schule in Eisenerz genannt. Die Frau aus dem Bezirk Leoben hatte das Geld, einen hohen Bargeldbetrag, zu Hause und ging zu Fuß in Richtung Schule. Auf dem Weg dorthin wurde sie zufällig von ihrem Schwiegersohn gesehen und angehalten. Daher kam es zu keiner Geldübergabe. Die Frau ging dann etwa 45 Minuten später mit ihrer Tochter und dem Schwiegersohn zur Polizei, um die Anzeige zu erstatten.

Die Polizei warnt seit Jahren immer wieder vor diesen Betrügereien: Die Polizei würde niemals am Telefon Geld oder Vermögen einfordern. Mit psychologischen Tricks ziehen die Betrüger das Telefonat in die Länge, um die Opfer zu verwirren und unter Druck zu setzen. Bei Betrugsverdacht rät die Polizei sofort die Notrufnummer 133 zu wählen.